Verkauf von Anteilen am Bauträger Arwag kommt vorerst nicht
Groß war die Aufregung, als vor Weihnachten bekannt wurde, dass die Wien Holding prüft, einen Anteil von 26 Prozent an der Wohnbaugesellschaft Arwag an Investor Klemens Hallmann zu verkaufen. Der städtische Konzern hätte dann nur noch 37 Prozent des Unternehmens besessen, zu dem auch zahlreiche geförderte Wohnungen gehören.
Ausgerechnet die Wiener SPÖ, die den leistbaren Wohnbau immer hochhalte, würde hier soziale Wohnungen verscherbeln, empörte sich die Opposition. Dem Vernehmen nach dürfte zuletzt auch die SPÖ-interne Kritik an dem geplanten Deal ein erhebliches Ausmaß angenommen haben: Er sei nicht mit den Grundsätzen der SPÖ vereinbar.
Laut KURIER-Infos hätte am Dienstag eine Aufsichtsratssitzung stattfinden sollen, in der geplant war, den Verkauf abzusegnen. Sie soll jedoch abgesagt worden sein, weil sich keine Mehrheit für den Deal gefunden hätte.
Zukunft offen
Dies will man bei der Wien Holding nicht bestätigen, aber: „Ein Verkauf der Anteile ist momentan nicht geplant“, heißt es gegenüber dem KURIER. Ob es dazu in den nächsten Monaten kommen werde, hänge unter anderem von der Entwicklung des Immobilienmarktes ab. Auch betont man, dass man durch die Übernahme von Anteilen der Bank Austria überhaupt erst die Mehrheit in der Arwag erlangt habe. Das jüngste Bieterverfahren habe nur dazu gedient, eine Bewertung der Anteile vorzunehmen. Und selbst wenn es zu einem Verkauf komme, behielte die Stadt dank einer Beteiligung über einen Fonds die Mehrheit.
Skeptisch ist die FPÖ: „Der Arwag-Deal ist sofort zu stoppen“, sagt Parteichef Dominik Nepp. „Will Michael Ludwig als Nächstes den Gemeindebau verkaufen?“ Josef Gebhard
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