Urteil: Soldat hatte Mann für Geld bei Corona-Grenzkontrolle durchgewunken

CORONAVIRUS - KONTROLLEN AN KÄRNTNER GRENZE
22-Jähriger wurde als Bestimmungstäter in Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Monaten bedingt verurteilt.

Ein 22-Jähriger ist am Montag am Wiener Landesgericht wegen Bestimmung zum Amtsmissbrauch zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Er hatte seinem Vater im April 2021 über den Grenzübergang Kittsee die Heimkehr aus Serbien ermöglicht, ohne dass dieser sich entsprechend den damals geltenden Corona-Bestimmungen in Heimquarantäne begeben musste. Der 22-Jährige bezahlte einem Bekannten, der an der Grenze als Soldat im Assistenzeinsatz tätig war, einfach 150 Euro.

"Als Gefallen"

Im Gegenzug sorgte der Bekannte dafür, dass der Vater, der sich für die Reise ins Ausland weder registriert hatte noch einen gültigen negativen PCR-Test besaß, am Grenzübergang einfach durchgewunken wurde, ohne dass er auf die Einhaltung der Maßnahmen zum Schutz vor einer Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 kontrolliert wurde. Er habe sich an den Bekannten gewandt, "weil ich von Freunden gehört hab', dass er das als Gefallen macht", schilderte der Angeklagte.

Der Vater habe sich damals wegen eines Hausverkaufs dringend nach Serbien begeben müssen. Die danach anschließende Quarantäne sei insofern nicht in Frage gekommen, als er als Einziger in der Familie gearbeitet habe. Wäre dem Arbeitgeber bekannt geworden, dass der Vater reisebedingt zu Hause bleiben musste, "wäre er fristlos entlassen worden", vermutete der 22-Jährige. Der Vater hatte sich für die Fahrt nach Serbien nämlich Krankenstand genommen, ohne wirklich unpässlich zu sein.

Der bestechliche Grundwehrdiener hat mittlerweile abgerüstet. Er wird separat vor Gericht gestellt, Termin gibt es dafür noch keinen.

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