Der Optimismus begründete sich darin, dass seit der ursprünglichen Kritik der Welterbehüter nicht nur fleißig diskutiert, sondern auch umgeplant wurde.
Eh bemüht, aber
Erst im Juni hatte die zuständige Wertinvest neue Pläne vorgestellt, die unter anderem eine 56,5 Meter hohe „Wohnscheibe“, einen Neubau des Hotels Intercontinental mit 47,85 Metern Höhe sowie eine frei zugängliche Stadtterrasse vorsehen.
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Man erkenne zwar die Bemühungen an, die negativen Auswirkungen des Heumarkt-Projekts durch Entwurfsänderungen abzumildern, heißt es im UNESCO-Papier dazu, diese seien aber noch immer nicht DSCOR-Konform. Sie würden also nicht den „erwünschten Erhaltungszustand zur Entfernung einer Stätte von der Liste des gefährdeten Welterbes“ erreichen. Dann werden die Welterbehüter noch deutlicher: Gefordert wird ein überarbeiteter Entwurf mit „deutlich reduzierter Höhe, Grundfläche und Bauform“.
Auf stadtpolitischer Ebene wird das Urteil der UNESCO freilich völlig unterschiedlich bewertet. ÖVP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar (ÖVP) ortet ein „Totalversagen der Stadt“. Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt (ebenfalls ÖVP), erwartet sich, „dass die Stadt Wien dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nimmt und nicht mehr fahrlässig mit dem Schutz des Weltkulturerbe-Status umgeht“.
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Im Büro des Wiener Landtagspräsidenten und UNESCO-Beauftragten Ernst Woller (SPÖ) konzentriert man sich hingegen auf die positiven Passagen des Schreibens. Die Anstrengungen der Stadt würden „voll des Lobes“ hervorgehoben, so das Fazit.
Gute Ansätze
Ganz falsch liegt man damit nicht. Im Papier wird tatsächlich einiges positiv gesehen. Wohlwollend vermerkt die UNESCO etwa, dass der Erhalt des Welterbestatus „in der Wiener Bauordnung, dem wichtigsten planungsrechtlichen Instrument der Stadt Wien,“ verankert wurde. Auch die bevorstehende Denkmalverträglichkeitsprüfung für das Palais Schwarzenberg wird goutiert, da damit ein besserer rechtlicher Schutz aller historischen Gärten verbunden sei.
Ob dem Vorentwurf Folge geleistet wird, entscheidet sich Mitte September.
Sollte das der Fall sein, was anzunehmen ist, hat Wien im Februar eine neuerliche Chance, von der Roten Liste zu kommen. Da findet wieder eine UNESCO-Sitzung statt, bis zu der nochmals adaptierte Pläne an das Welterbe-Komitee übermittelt werden sollen.
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