Übergriffsvorwurf: 29-Jährige in Wien-Floridsdorf festgenommen
Nach der Festnahme einer 29-Jährigen in Wien-Floridsdorf in der Nacht auf Mittwoch wirft die Frau den Polizisten vor, sie geschlagen zu haben. Laut Polizeisprecher Mattias Schuster waren die Beamten kurz vor 23.00 Uhr zur Wohnung der Familie eines 26-Jährigen gekommen, weil sie den Mann für eine Vernehmung suchten. Seine Ex-Freundin hatte ihn beschuldigt, sie mit dem Umbringen bedroht zu haben. Die Schwester versuchte, die Beamten an der Suche nach ihrem Bruder zu hindern.
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Das Ex-Paar ist der Polizei schon seit längerem bekannt. Der 26-jährige irakische Staatsbürger soll die 27-jährige Frau bereits vor einiger Zeit verletzt haben. Als er ihr am Dienstag via eines Messengerdienstes mit dem Umbringen drohte, wandte sie sich an die Polizei. Die Staatsanwaltschaft ordnete seine sofortige Vernehmung an, so nahmen die Dinge ihren Lauf.
Familie kooperierte nicht
Beamte des Stadtpolizeikommandos Floridsdorf fuhren zur Wohnadresse seiner Familie im Bezirksteil Großjedlersdorf. Weil der Mann für seine Gewaltbereitschaft bekannt war, wurde auch die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) hinzugezogen. Die Familie zeigte sich wenig kooperativ und wollte die Beamten nicht in das Appartement lassen.
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Laut Polizei hinderte die 29-jährige Schwester des Gesuchten die Beamten mehrfach an der Suche in der Wohnung, widersetzte sich den Anweisungen und stieß eine Polizistin von sich weg, was schließlich zur Festnahme wegen Verdachts des versuchten Widerstandes führte.
Die 29-Jährige warf in weiterer Folge den Polizisten vor, sie bei der Festnahme geschlagen zu haben. Laut Polizei lehnte sie es ab, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Der Vorwurf wurde an das Büro für Besondere Ermittlungen (BBE) zur Überprüfung weitergeleitet. Schuster zufolge wies die Frau abgesehen von Rötungen an den Handgelenken durch die Handschellen keine sichtbaren Spuren auf. "Ob Verletzungen vorliegen, überprüft ein Amtsarzt", sagte Schuster.
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Detail am Rande: Der gesuchte 26-Jährige befand sich nicht in der Wohnung seiner Familie. Nach ihm wurde weiter gefahndet.
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