Die Spur der Bankomat-Sprenger führt in die Niederlande

Die Trümmer einer gesprengten Bankomaten
In Oberösterreich könnte eine Serie von Bankomat-Sprengungen vor der Aufklärung stehen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Eine massive Detonation riss die Bewohner im Ort Aigen-Schlägl in der Nacht auf Donnerstag aus dem Schlaf. Es war nicht die erste ohrenbetäubende Explosion im Mühlviertel in den vergangenen Monaten. Seit dem Sommer wurden in Oberösterreich fünf Bankomaten gesprengt.

„Europaweit sind die Zahlen seit Jahren im Steigen“, schildert der oberösterreichische Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Deutschland steuert 2023 sogar auf einen Rekord bei den gesprengten Geldautomaten zu. Im Schnitt geht täglich zumindest einer hoch, zeigen Zahlen des Innenministeriums.

In Österreich ist die Lage – trotz der jüngsten Häufung – stabil. „Heuer gab es bisher acht vollendete und drei versuchte Sprengungen“, sagt Roman Markowetz. Er beschäftigt sich im Bundeskriminalamt (BK) mit dem Phänomen.

Sprengstoff und schnelle Autos

Dem Kriminalisten zufolge ist das „in die Luft Sprengen“ der Geldautomaten aber nur eine Form, diese zu knacken. In der Vergangenheit sei es üblich gewesen, dass die Geräte als Ganzes herausgerissen wurden, etwa mit Abschleppseilen. Oder dass diese vor Ort aufgebrochen oder aufgeflext wurden. „Das unterscheidet sich nicht von einem Einbruch in einen Tresor. Ein Bankomat ist im Grunde nichts anderes“, erklärt Markowetz.

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