Uber kritisiert Taxi-Prüfung, Taxler wollen daran festhalten

Taxidemo
Der ewige Streit zwischen Taxlern und Uber-Fahrern geht in Wien in die nächste Runde.

Wer im Sommer Taxi oder Uber fahren wollte, hatte es oft schwer – der KURIER berichtete. Der Markt hatte sich aufgrund der Corona-Krise ausgedünnt, erschwerend kam hinzu, dass viele Fahrer in den heißen Monaten traditionell in ihre Heimatländer auf Urlaub fahren.

Laut Taxi 40100 hat sich die Situation wieder normalisiert. „Bei uns sind alle Lenker wieder aus dem Urlaub retour. Der punktuelle Lenkermangel vom Sommer ist vorbei“, heißt es. Auch die Wiener Wirtschaftskammer ortet eine Normalisierung.

Momentan seien in Wien rund 6.000 Taxis unterwegs und die punktuellen Wartezeiten hätten sich wieder gelegt.Ganz anders sieht das Uber-Chef Martin Essl. Noch immer gebe es zu wenige Fahrer. Grund dafür sei die verpflichtende Taxi-Prüfung als „übertriebene Hürde“. Seit einer Gesetzesänderung Anfang des Jahres müssen auch alle Uber-Fahrer die Prüfung absolvieren.

Die Konsequenz: 80 bis 90 Prozent der Mietwagenfahrer hätten seit der Umstellung auf den Taxischein keine Fahrerlaubnis erworben, mehr als 60 Prozent von ihnen seien arbeitslos, sagt der Uber-Chef.

Ortskenntnisse versus Navi

Insbesondere mit den Wiener Ortskenntnissen, die auf mehreren Dutzend Seiten abgefragt würden, geht Essl hart ins Gericht – da es ohnehin in jedem Auto bereits ein Navigationsgerät gebe.

Die Wiener Taxi-Innung will das nicht so stehenlassen. „Taxifahren ist mehr als einem Navi zu folgen“, sagt Obmann Ekrem Gönultas. Es gebe Schleichwege, um Staus zu umfahren, oder Sonderspuren für Taxis, die man in keinem Navi findet. „Die Prüfungen müssen ein gewisses Niveau haben, um auf der Straße die Qualität sichern zu können“, so Gönultas.

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