Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Türkis und Grün hat man in zwei Bezirken vorausgesagt: in der Josefstadt und in Währing. In einem von beiden ist es tatsächlich eingetreten – und zwar in der Josefstadt.
Laut Hochrechnung liegen die beiden Parteien ganz knapp beieinander: Die Grünen (mit ihrem Spitzenkandidaten Martin Fabisch) kommen auf 31,1 Prozent. Die ÖVP (mit Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert) erreicht 30,1 Prozent – allerdings bei einer Schwankungsbreite von drei Prozentpunkten.
Das heißt: Ob der 8. Bezirk umgefärbt wurde, wird erst das Endergebnis samt Wahlkarten zeigen.
An diesem wurde am Montagabend noch gearbeitet: Aktuell sind die Beisitzer mit dem Auszählen beschäftigt. Sollte die Josefstadt die Farbe wechseln, wäre es jedenfalls nicht das erste Mal.
Bei der Wahl 2005 hatten es die Grünen erstmals geschafft, die Josefstadt der ÖVP abspenstig zu machen. 2010 holte Mickel-Göttfert den Bezirk zurück.
Bestätigung für Nossek
Eindeutig ist das Match auf dem politischen Schlachtfeld Währing ausgegangen: Die grüne Bezirkschefin Silvia Nossek konnte den Abstand zu ihrer größten Konkurrenz, der ÖVP, ausbauen.
In der Hochrechnung liegen die Grünen bei satten 35,2 Prozent. Das ist ein Plus von 7,1 Prozentpunkten.
Die Türkisen legten mit ihrer Spitzenkandidatin Kasia Greco lediglich 0,8 Prozentpunkte zu. Sie halten bei 28 Prozent.
Dass sich Nossek so deutlich halten kann, war im Vorfeld nicht erwartet worden. Das hat zwei Gründe.
200 Stimmen Unterschied
Erstens: Bei der Wahl 2015 trennten Grüne und Türkise exakt 212 Stimmen, der langjährige ÖVP-Bezirk wurde erst durch die Briefwähler umgefärbt. Die Türkisen erklärten die Rückeroberung Währings bei der aktuellen Wahl daher zur obersten Priorität.
Der zweite Grund ist in der jüngeren Vergangenheit zu suchen: Seit etwa einem Jahr torpediert die politische Konkurrenz Nosseks Vorhaben – allen voran den Umbau des Gersthofer Platzls, ihr Prestigeprojekt.
Das hat den anderen Fraktionen offenbar mehr geschadet, als den Grünen. Die SPÖ – eine laute Kritikerin der Bezirkschefin – fuhr ein Minus von 2,8 Prozentpunkten ein (sie steht bei 19,4 Prozent).
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