Tourismus: Wiener ÖVP will Aussetzen der Ortstaxe
„Die Stadthotellerie ist weiter stark gebeutelt“, sagt Markus Wölbitsch, Klubobmann der Wiener ÖVP. Wenn man durch die Straßen gehe, sehe man zwar deutlich mehr Touristen als im Sommer 2020, vom Vorkrisen-Niveau sei man aber noch weit entfernt. In den Hotels gebe es nur eine Auslastung von 40 Prozent.
Gemeinsam mit Markus Grießler, ÖVP-Gemeinderat und Tourismus-Obmann in der Wirtschaftskammer Wien, hat er darum gestern einen Drei-Punkte-Plan präsentiert, um den Tourismus zu stärken.
Die Türkisen fordern, dass heuer die Ortstaxe ausgesetzt wird. Die Hotels sollen sie zwar einheben dürfen, müssten sie dann aber nicht abführen. Jährlich werden in Nicht-Krisen-Jahren so 30 Millionen Euro eingenommen, im Vorjahr waren es mit zehn Millionen nur ein Drittel.
Die Einnahmen der Ortstaxe seien ohnehin zweckgebunden, sagt Grießler, und kämen dem Wien Tourismus zugute. „Der soll aber nicht geschwächt werden, die Stadt Wien muss hier einspringen“, so Grießler.
Für den Tourismus sei auch die schlechte Impfquote ein Problem, denn Reisewarnungen wegen der unsicheren Situation würden Touristen vom Kommen abhalten.
Personal gesucht
Ähnlich wie SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner führten die Türkisen darum monetäre Impfanreize ins Treffen. Während Rendi-Wagner vergangene Woche eine Einmalzahlung in der Höhe von 100 Euro vorschwebt, forderten Wölbitsch und Grießler einen „Freizeit-Hunderter“. Dieser soll für Konzerte und Events eingesetzt werden können.
Als weitere Maßnahme wurde eine Mitarbeiter-Offensive gefordert. Die Branche kämpfe mit zu wenig Personal. Außerdem gebe es um 40 Prozent weniger Anmeldungen in Tourismusschulen, so Grießler. Die ÖVP will darum schnellere Umschulungsmaßnahmen, um in kurzer Zeit mehr qualifiziertes Personal zu erhalten.
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