Totes Baby in Favoriten: Außereheliches Verhältnis als Problem
Vier Tage nachdem ein neugeborenes Mädchen tot in einem Müllcontainer beim Klinikum Favoriten gefunden worden ist, wird langsam immer klarer, warum die Mutter ihr Kind getötet haben dürfte.
Die 30-Jährige, die laut Staatsanwaltschaft Wien geständig ist und den Ermittlern einen Tag nach der Tat zu jener Mülltonne geführt hatte, in der das tote Baby lag, befindet sich in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft. Begründet wurde die U-Haft mit Tatbegehungsgefahr.
Vertreten wird die Beschuldigte von Strafverteidigerin Astrid Wagner. Das Motiv für die Tat dürfte darin begründet sein, dass das Baby unehelich zur Welt gekommen war. Der Vater, ein türkischer Staatsbürger und die Mutter, eine Österreicherin mit türkischen Wurzeln, waren nicht verheiratet. Der Vater soll sich auch nicht für das Kind interessiert haben. Außerdem habe die Mutter laut Wagner schon "seit längerer Zeit psychische Probleme." Das Mädchen war das erste Kind der 30-Jährigen.
Nachdem zunächst davon ausgegangen worden war, dass das Baby in dem Müllcontainer erfroren ist, zeichnete die Obduktion ein anderes Bild. Das Baby hatte durch massive Gewalteinwirkung ein Schädelhirntrauma und mehrfache Knochenbrüche erlitten. Wie und wo die Mutter ihrem Kind diese Verletzungen zugefügt haben soll, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Der anfängliche Verdacht, die Mutter hätte gemeinsam mit einem Komplizen gehandelt, erhärtete sich nicht. Laut Staatsanwaltschaft läuft das Verfahren wegen Mordes nur gegen die 30-Jährige.
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