Terramare-Schlössl nicht "an Immobilienhändler verscherbeln"

Härtel vor dem Terramare-Schlössl in der Heuberggasse
Bürger und Politiker setzen sich für Erhaltung und Sanierung des Gebäudes ein.

Wenn der Maler Hermann Härtel durch Dornbach spaziert, kann er zu nahezu jedem Gebäude eine Geschichte erzählen. Er hat nicht nur sein Atelier im 17. Bezirk, er setzt sich auch seit Jahren für den Erhalt historischer Bauwerke ein. Nun engagiert er sich dafür, dass das Terramare-Schlössl in der Heuberggasse unter Denkmalschutz gestellt wird. Bewohner des Bezirks sammelten auch bereits Unterschriften dafür. Denn Härtel fürchtet: "Das Grundstück ist Millionen wert. Steht das Gebäude nicht unter Denkmalschutz, könnte es abgerissen werden, um dort teure Wohnungen zu errichten."

Das 1904 errichtete Gebäude ist nach dem Schriftsteller und Regisseur Georg Eisler-Terramare benannt, der Anfang des 20. Jahrhunderts dort lebte. Mittlerweile ist das Haus im Besitz des Landes Bosnien und Herzegowina. Bis vor rund zwei Jahren war die Kroatische Botschaft dort eingemietet.

"Seitdem steht es leer und verfällt", erzählt Härtel. "Bei einem Sturm wurde die Blechabdeckung des Giebels gelockert. Wenn es regnet, dringt Wasser in die Mauern ein." Die Erhaltung der Villa sei ihm ein Anliegen: "Wir haben in Dornbach eine dörfliche Struktur. Dazu gehören Wirtshäuser, Heurigen, die Pfarre – und eben auch das Schlössl."

Auch Ilse Pfeffer, SPÖ-Bezirksvorsteherin von Hernals, sagt, sie sei "bedrückt, dass sich niemand um die Villa kümmert." Indes: "Es ist eine mühsame Geschichte. Da darin eine Botschaft untergebracht war, haben wir kein Mitspracherecht." Sie hoffe, der Grund werde nicht "an einen Immobilienhändler verscherbelt. Wir als Bezirk haben aber Null Handhabe."

Friedrich Dahm, zuständiger Abteilungsleiter im Bundesdenkmalamt, sagt, vergangenen Sommer habe eine Expertin bereits eine Begehung durchgeführt. "Aus unserer Sicht hat das Gebäude Denkmalwertigkeit."

Verfahren im Frühjahr

Voraussichtlich werde man im Frühjahr ein Verfahren einleiten, die Villa unter Denkmalschutz zu stellen: "Diese Verfahren dauern. Das ist aber nicht dem Amtsschimmel geschuldet", betont Dahm. Denn das Stellen unter Denkmalschutz sei ein Eingriff in das private Eigentum. "Der Besitzer wird umfassend informiert und kann Stellung beziehen."

Vonseiten der Botschaft von Bosnien und Herzegowina heißt es, man wisse noch nicht, ob das Haus saniert oder verkauft werde: "Der Ministerrat von Bosnien und Herzegowina wird in naher Zukunft eine Entscheidung fällen."

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