Strache: "Mein Leiberl war das peinlichste Stück auf Ibiza"
Kritik an den Behörden übt Heinz-Christian Strache im "ZiB2"-Interview im Zusammenhang mit den Erhebungen rund um seinen Wohnsitz: Am Dienstag wurde bekannt, dass der Ex-FPÖ-Chef "in räumlicher Trennung" von Ehefrau und Sohn und - daher im 3. Wiener Gemeindebezirk - lebe.
Bestätigen wollte Strache die Trennung nicht ("Das kommentiere ich nicht"). Dass er eigentlich in Klosterneuburg lebe, dementierte er aber erneut. Als seine Mutter aus Krankheitsgründen in ein Pflegeheim übersiedelt sei, habe er im März die Wohnung in Wien übernommen, so Strache. Und als er beschlossen habe, in Wien zu kandidieren, habe er seinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegt, um "unter der Woche dort zu wohnen".
Die kolportierten Mietkosten seines "Nebenwohnsitzes" in Klosterneuburg in der Höhe von 3.500 Euro seien zudem falsch, so Strache. Diese lägen bei 2.300 bis 2.400 Euro. Genutzt habe er die Wohnung in Niederösterreich vor allem als "Repräsentationswohnung" in seiner Zeit als Vizekanzler. Dafür sei seine 65-Quadratmeter-Wohnung in Wien-Landstraße schließlich "nicht geeignet".
Wer ist das Original?
Auch auf die Frage, warum er nach seinem völligen Polit-Rückzug nach Ibiza nun in die Politik zurückgekehrt sei, hat Strache eine Antwort: Er habe sich zur Rückkehr entschieden, weil die Politik "die wesentlichen Probleme der Menschen aus den Augen verloren hat" und während des Corona-Lockdown "die Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden".
Was Strache, der mit seinem "Team HC Strache" bei der Wien-Wahl kandidieren will, von der FPÖ unterscheide? "Ich bin das Original", sagt Strache. Er habe immer glaubhaft "gegen Extremismus im Islam, gegen den UN-Migrationspakt und für die Erhöhung der Mindestpensionen gekämpft". Viele Wegbegleiter aus der "freiheitlichen Familie" schätze er immer noch, auch diese seien "enttäuscht" über die Entwicklung der FPÖ.
Seine umstrittenen Kandidaten für die Wien-Wahl verteidigt Strache: Sein "Bürgerteam" stehe für "unterschiedliche Meinungen und Pluralismus". Dass eine Kandidatin, die 24-jährige Flugbegleiterin Christina Kohl, von der AUA gekündigt wurde, bezeichnet er als Skandal: Es handle sich bei Koch nur um "eine junge Frau, die in einer Bürgerinitiative tätig war".
Strache-Kandidatin verteidigt Demo-Parolen
In Wien wolle er eine "starke heimatpolitische Opposition" zu Rot-Grün stellen - und die Versäumnisse der Stadtregierung bei Integration und im sozialen Wohnbau thematisieren.
Ibiza: "Ermittlungen werden eingestellt"
Angesprochen auf die laufenden Ermittlungen rund um die Ibiza-Causa wehrt Strache ab: Ob er zurücktrete, wenn er angeklagt oder gar verurteilt werde? Er gehe davon aus, dass "alle Ermittlungen eingestellt werden", so der Ex-FPÖ-Chef. "Ich habe vollstes Vertrauen in die ermittelnden Behörden."
Das Ibiza-Video zeige, dass gegen ihn ein "Vernichtungsfeldzug" mit "Stasi-Methoden" geführt worden sei. Zuschulden kommen lassen habe er sich dennoch nichts: "Mein Leiberl war das peinlichste Stück auf der Insel."
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