Stinkende Penispflanze hat gleich drei neue Blatttriebe

Eine Pflanze mit freiliegenden Wurzeln in einem schwarzen Topf, umgeben von einem Holzrahmen.
Nachdem die Titanenwurz im Botanischen Garten vergangenen Mai geblüht und dabei einen bestialischen Gestank verbreitet hat, gibt es nun Hoffnung auf eine erneute Blüte.

Zwei Tage lang stand die Pflanze, deren lateinischer Name Amorphophallus titanum übersetzt „gigantischer unförmiger Penis“ bedeutet, vergangenen Mai in Blüte - und verbreitete dabei einen bestialischen Gestank nach verwestem Kadaver.

Aber auch das hielt die Menschenmassen nicht ab. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Gewächshaus des Botanischen Garten der Universität Wien im 3. Bezirk. Fotoapparate wurden gezückt und Nasen gerümpft. Schließlich zählt der Blütenstand der Titanenwurz zu den größten Blumen weltweit.

Eine lange Schlange von Menschen wartet vor einem Gebäude in einem botanischen Garten.

Teilweise standen die Besucherinnen und Besucher zwischen einer halben und einer dreiviertel Stunde an, um die Titanwurz zu sehen

7.000 Besucherinnen und Besucher kamen während der 48 Stunden andauernden Blüte in den Botanischen Garten, um "Willi" - so wird die Pflanze von den Botanikern gennant - zu bewundern. Weitere 50.000 verfolgten das seltene und nur sehr kurze Naturschauspiel über Livestream, heißt es auf der Website des Botanischen Garten.

Eine Gruppe von Menschen betrachtet eine Titanwurz in einem Gewächshaus.

7.000 Menschen besuchten "Willi" vor Ort

Bereits kurz nach der Blüte wurde die Titanenwurz für Fosrschungs- und Demonstrationszewcke auseinandergenommen.

Ein Mann präsentiert in einem Gewächshaus stolz eine Titanwurz, während umstehende Personen zuschauen.

Botaniker David Prehsler hat die Titanenwurz am Dienstagnachmittag zerlegt

Ein Mann präsentiert eine blühende Titanwurz in einem Gewächshaus, umringt von Zuschauern.

Ein Mann schneidet eine Titanwurz-Blume, umgeben von Zuschauern.

Danach befand sich die Knolle der Pflanze mehrere Monate lang in einer Ruhephase.

Erst jetzt im Herbst hat "Willi" wieder zu arbeiten begonnen und dabei neue Triebe gebildet. Statt wie üblich nur einen hat die Titanenwurz im Botanischen Garten aber gleich drei Triebe hervorgebracht.

Ein großer Titanwurz-Kormus mit Wurzeln in einem schwarzen Topf.

Mehrere Monate lang befand sich die Knolle in einer Ruhephase...

Eine Pflanze mit freiliegenden Wurzeln in einem schwarzen Topf, umgeben von einem Holzrahmen.

... jetzt hat "Willi" aber gleich drei Triebe hervorgebracht

Um die nötigen Wachstumsbedingungen zu garantieren, wurde die Pflanze nun in ein nicht öffentlich zugängliches Forschungsgewächshaus umgesiedelt. Der riesige Topf musste dabei in die Erde eingelassen und gegen die Bodenkälte isoliert werden. " Nur so kann - hoffentlich - gewährleistet werden, dass die bis zu 5 Meter hohen Blätter nicht an die Glashausdecke anstoßen, wenn sie voll entfaltet sind", heißt es auf der Website des Botanischen Garten.

Ein Mann und eine Frau inspizieren eine große Titanwurz-Pflanze in einem Topf.

Der riesige Topf musste in die Erde eingelassen werden

Wer die Blüte - und den Gestank - in diesem Jahr verpasst hat, der erhält mit etwas Glück in zwei Jahren wieder die Chance. So lange wird es nämlich dauern, bis die Pflanze wieder genug Reserven aufgebaut hat, um einen weiteren Blütenstand auszubilden.

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