Stinkende Penispflanze hat gleich drei neue Blatttriebe
Zwei Tage lang stand die Pflanze, deren lateinischer Name Amorphophallus titanum übersetzt „gigantischer unförmiger Penis“ bedeutet, vergangenen Mai in Blüte - und verbreitete dabei einen bestialischen Gestank nach verwestem Kadaver.
Aber auch das hielt die Menschenmassen nicht ab. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Gewächshaus des Botanischen Garten der Universität Wien im 3. Bezirk. Fotoapparate wurden gezückt und Nasen gerümpft. Schließlich zählt der Blütenstand der Titanenwurz zu den größten Blumen weltweit.
7.000 Besucherinnen und Besucher kamen während der 48 Stunden andauernden Blüte in den Botanischen Garten, um "Willi" - so wird die Pflanze von den Botanikern gennant - zu bewundern. Weitere 50.000 verfolgten das seltene und nur sehr kurze Naturschauspiel über Livestream, heißt es auf der Website des Botanischen Garten.
Bereits kurz nach der Blüte wurde die Titanenwurz für Fosrschungs- und Demonstrationszewcke auseinandergenommen.
Danach befand sich die Knolle der Pflanze mehrere Monate lang in einer Ruhephase.
Erst jetzt im Herbst hat "Willi" wieder zu arbeiten begonnen und dabei neue Triebe gebildet. Statt wie üblich nur einen hat die Titanenwurz im Botanischen Garten aber gleich drei Triebe hervorgebracht.
Um die nötigen Wachstumsbedingungen zu garantieren, wurde die Pflanze nun in ein nicht öffentlich zugängliches Forschungsgewächshaus umgesiedelt. Der riesige Topf musste dabei in die Erde eingelassen und gegen die Bodenkälte isoliert werden. " Nur so kann - hoffentlich - gewährleistet werden, dass die bis zu 5 Meter hohen Blätter nicht an die Glashausdecke anstoßen, wenn sie voll entfaltet sind", heißt es auf der Website des Botanischen Garten.
Wer die Blüte - und den Gestank - in diesem Jahr verpasst hat, der erhält mit etwas Glück in zwei Jahren wieder die Chance. So lange wird es nämlich dauern, bis die Pflanze wieder genug Reserven aufgebaut hat, um einen weiteren Blütenstand auszubilden.
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