Für Verärgerung sorgt das beim verantwortlichen SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke: „Wir haben so schnell wie keine andere Institution in Österreich die Voraussetzung geschaffen, um Firmen echte Hilfe zu bieten“, sagt Hanke in einem KURIER-Gespräch am Rande eines Arbeitsbesuchs in Hamburg. „Bis heute hat der Bund keine vergleichbare Aktion gestartet.“
In den vergangenen Wochen seien Vorarbeiten gelaufen, Mitte September will er konkrete Ergebnisse liefern: An fünf Firmen wird sich die Stadt in einer ersten Runde finanziell beteiligen. Als Unterstützer habe Hanke „fast alle namhaften Banken, Versicherungen und auch Privatstiftungen gewinnen können“.
Wer genau von der Hilfe profitiert, wird (noch) nicht verraten, aber: Es werden Gastro-Unternehmen ebenso dabei sein wie Handelsbetriebe. Vorerst stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung. Hanke kündigt aber bereits jetzt eine Aufstockung an: „Wenn Bedarf besteht, finde ich weitere Investoren.“
Im Gespräch für eine Beteiligung der Stadt waren zuletzt etwa die Wiener Sängerknaben, die durch Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Dem erteilt Hanke nun eine Absage: Da die Sängerknaben als Verein organisiert sind, sei eine Beteiligung nicht möglich.
"Kann mir Unterstützung vorstellen"
Der Finanzstadtrat will die Wiener Institution dennoch retten: „Ich kann mir vorstellen, dass die Stadt die Sängerknaben mit einer Subvention in der Höhe von einer Million Euro unterstützt.“ Aber: Auch der Bund müsse sich beteiligen, so Hankes Forderung. „Ich erwarte mir hier Vorschläge.“
Und was sagt Hanke zur ÖVP-Kritik? Er verteidigt den Zeitplan: „Wir wollen solide Verträge schließen und müssen die Firmen, die angesucht haben, auf Herz und Nieren prüfen. Das ist ein seriöses Thema, das sich nicht für Wahlkampf eignet“, so Hanke. Nachsatz: „Hätte Kollege Wölbitsch wirtschaftliche Erfahrung, dann wüsste er, dass derartige Vorbereitungen ihre Zeit dauern.“
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