Stadtentwicklung: Halbzeit beim Bau der Triiiple-Hochhäuser

Wie in Oberösterreich sind auch in Niederösterreich künftig Deutschkenntnisse notwendig, um Wohnbauförderung zu erhalten
Rund die Hälfte der Stockwerke ist fertig. Auch in der Nähe der Türme am Donaukanal wächst Wien in die Höhe.

Mit Wasser aus dem Donaukanal heizen. Den Concierge per Handy beauftragen, die gereinigte Wäsche abzuholen. In mehr als 100 Metern Höhe im Rooftop-Pool schwimmen. Was wie kostspielige Science-Fiction klingt, ist an der Erdberger Lände bald Realität.

Auf der Baustelle für die Triiiple-Türme – zwischen Donaukanal, Flughafen-Autobahn und Schnirchgasse gelegen – herrscht Hochbetrieb: Wo bis 2016 das Zollamt stand, dringt nun der Lärm von Sägen aus drei Hochhaus-Skeletten. Kräne hieven Paletten nach oben, Männer schleppen Blechrohre. In Turm I und II entstehen rund 500 Eigentumswohnungen.

Stadtentwicklung: Halbzeit beim Bau der Triiiple-Hochhäuser

So sollen die Türme 2021 aussehen.

Alle mit Loggia, Balkon oder Terrasse. Und inklusive Gemeinschaftsbibliothek, „Barbecue-Lounge“ und „Eventküche“. Den dritten Turm haben die Bauherren Soravia Group und Austrian Real Estate an einen Investor verkauft. Er plant ein Studentenheim.

Alle zehn Tage wird eine Etage fertig – zumindest in der Rohversion. Für die 300 Arbeiter ist jetzt Halbzeit: Etwa die Hälfte der rund 30 Stockwerke pro Turm steht. Genug, um von dort zu überblicken, wo in der Stadt sonst noch – mehr oder weniger – exklusive Projekte in die Höhe wachsen.

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Ausblick von einem der Triiiple-Hochhäuser.

Ganz im Norden, wo unter anderem der DC Tower 1 und der Seidler-Tower in den Himmel ragen, entsteht der höchste Wohnturm Österreichs: die Danube Flats. Ein Konsortium aus Soravia Group und S+B-Gruppe baut unter diesem Namen direkt an der Wagramer Straße 600 Eigentumswohnungen, verteilt auf 49 Stockwerke.

Ebenfalls im Gebäude: eine Bar-Lounge, ein Outdoor-Pool und private Kinosäle. Die Tiefbauarbeiten starteten im Sommer, im Mai 2020 beginnt der Hochbau.

Beim DC Tower 3 ist die S+B-Gruppe fast schon soweit: Die Tiefbauarbeiten für das kleinste Hochhaus in der DC-Trilogie sind fast abgeschlossen. Spätestens 2022 soll der 100-Meter-Turm fertig sein. Darin untergebracht wird ein kommerzielles Studentenheim mit 832 Zimmern.

Zäh geht es dagegen beim 175 Meter hohen DC Tower 2 voran. 470 Wohnungen, Büros, Geschäfte und Lokale sind darin geplant. Ursprünglich wollte die S+B-Gruppe den Turm bis Sommer bei der Behörde einreichen, nun peilt sie Ende des Jahres an.

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V.l.n.r.: DC 1, DC 2, DC 3 und Seidler-Tower.

Zu diesem Zeitpunkt soll auch der Termin der Bauverhandlung für DC Flats stattfinden. Das 50 Meter hohe Gebäude mit 323 Wohnungen wird ebenfalls auf der Donauplatte erreichtet.

Ungefähr auf der halben Sichtachse zwischen Triiiple-Türmen und Donauplatte sind die Vorbereitungen für Türme Grünblick und Weitblick in vollem Gange. Sie gehören zu dem neuen Stadtteil „Viertel Zwei“ zwischen Messe und Ernst-Happel-Stadion. 2020 will der Immobilienentwickler Value One zu bauen beginnen. Grünblick wird rund 90 Meter hoch sein.

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Weitblick (l.) und Grünblick (r.).

Die Nutzfläche beträgt 27.000 Quadratmeter – aufgeteilt auf Gewerbe und 345 Appartements. Weitblick wird den Turm um 30 Meter überragen. Neben Büros ist darin ein schickes Lifestyle-Hotel mit 214 Zimmern und einer Rooftop-Bar geplant.

Ein kleines Stück weiter südöstlich, beim Jachthafen an der Donau, nimmt der Marina Tower Gestalt an. Er wird 500 Eigentumswohnungen beherbergen und besteht genau genommen aus zwei Gebäuden: Einem Türmchen, für den gerade die Baugrube ausgehoben wird. Und einem Turm mit 39 Etagen, an dessen Rohbau aktuell gearbeitet wird.

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Der Marina Tower am Jachthafen.

Bis 2022 wollen BUWOG und IES Immobilien das Projekt abschließen. Die zugehörige Überplattung des Handelskais ist fertig betoniert. Sie verbindet das Hochhaus mit dem Wasser.

Das ist übrigens eine Gemeinsamkeit mit Triiiple. Die A4 wurde überbaut, sodass ein öffentlicher Zugang zum Donaukanal entsteht. Die Überplattung ist bereits fertig. Wenn 2021 die Bewohner einziehen, soll sie begrünt sein.

Der KURIER hat sich auch angesehen, wie das Stadtbild der Vergangenheit aussah:

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