Spurwechsel: Wie die Universitätsstraße nach dem Umbau aussieht

Spurwechsel: Wie die Universitätsstraße nach dem Umbau aussieht
Die Platzaufteilung auf der wichtigen Verkehrsstraße hat sich geändert: Mehr Platz für Räder und Bäume, weniger für Autos.

Fast jeden Tag eröffnet  Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) derzeit einen neu gestalteten Straßenzug oder einen Radweg. Sehr häufig in Zusammenarbeit mit Mobilitätsstadtrat Peter Hanke (ebenfalls SPÖ). Man denke an die Wiedner Hauptstraße, den Radweg auf der Argentinierstraße oder jenen auf der Hütteldorfer Straße. Als „Adventkalender der nachhaltigen Mobilität“ hat etwa  die Mobilitätssprecherin der Neos, Angelika Pipal-Leixner, diese Eröffnungspraxis bezeichnet. Und gestern, Mittwoch, ging es weiter –  mit der umgestalteten Universitätsstraße.

Spurwechsel: Wie die Universitätsstraße nach dem Umbau aussieht

Die „alte“ Universitätsstraße vor dem Umbau. Die Straßenbahngleise befanden sich in der Mitte

Acht Monate lang wurde an dem Umbau des Straßenzuges, der  zwischen Alserstraße und Schottentor verläuft, gearbeitet. Ausschlaggebend für den Umbau war der U-Bahn-Bau: Für den Bau der neuen U5, die künftig  eine Haltestelle in der Universitätsstraße haben wird, mussten die Straßenbahngleise der Linien 43 und 44 zeitweise verlegt werden.

Wo die Gleise liegen

Das nahm die Stadt gleich zum Anlass, die ganze Straße neu zu gestalten und den Querschnitt insgesamt neu zu organisieren. Die Position der Straßenbahngleise wurde dabei noch einmal verändert und  auf die stadteinwärts gelegene Seite – sprich, direkt neben die Hauptgebäude der Universität – gelegt.

Universitätsstraße

Der Abschnitt zwischen Alserstraße und Schottentor wurde acht Monate lang umgestaltet

Bäume

45 neue Bäume wurden bisher gepflanzt, zehn weitere sollen folgen. 29 Bäume wurden 2021 hier gefällt

1,4 Kilometer Gleise

wurden auf der Universitätsstraße erneuert. Allein die Gleisarbeiten haben  – inklusive Verlegung – zehn Millionen Euro gekostet. Die gesamte Umgestaltung beläuft sich auf 18 Millionen Euro

Spurwechsel: Wie die Universitätsstraße nach dem Umbau aussieht

Neben dem Hauptgebäude der Universität steht weiterhin ein Bauzaun. Es wird noch an der U2 gearbeitet

„Uns war dabei das Thema Sicherheit sehr wichtig. Ständig hat man gehört, dass es Probleme zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern bei der Querung von Straßen gegeben hat“, sagt Stadtrat Peter Hanke. Mit der Verlegung der Gleise müsse die Straße nicht mehr zwangsläufig überquert werden, um zu den Straßenbahnen zu gelangen. Außerdem werde es künftig – sobald es die neue U5-Station Frankhplatz gibt – eine direkte Umstiegsmöglichkeit von der Straßenbahn auf die U-Bahn geben, ohne die Straße überqueren zu müssen. Die Grundsteine für die Station wurden bereits gelegt und sind auch schon sichtbar. Gleichzeitig zur Versetzung der Straßenbahnlinien wurden auch die Gleise erneuert und die  Schleife beim Schottentor saniert.

Mehr Platz für Radfahrer

Geändert hat sich auf der Universitätsstraße aber nicht nur die Position der Gleise. Auch für Fahrradfahrer gibt es Neuigkeiten: In der Mitte der Straße verläuft nun ein neuer, rund drei Meter breiter Zweirichtungsradweg. Der bestehende Einrichtungsradweg auf der stadtauswärtigen Seite entlang des Sigmund-Freud-Parks wurde auf zwei Meter verbreitert und bis zur Kreuzung mit der Garnisongasse verlängert.

Spurwechsel: Wie die Universitätsstraße nach dem Umbau aussieht

Die neuen Bäume sind gepflanzt, der Rollrasen ausgelegt. Nun muss alles nur noch anwachsen

Baulich von den Gleisen und der Straße getrennt sind die Radwege Großteils durch Bäume und Grünflächen. Insgesamt 45 neue Bäume sind bisher gepflanzt worden. Zehn weitere sollen folgen, sobald die U-Bahn-Baustelle direkt neben dem Hauptgebäude der Uni fertiggestellt sein wird.
Die Pflanzung dürfte wohl auch einen Teil der Bäume aufwiegen, die Anfang des Jahres 2021 für den Bau der U-Bahn gefällt wurde. 29 Bäume wurden damals allein von der Universitätsstraße entfernt.

Weniger Platz für Autos

Damit auf der neu gestalteten Universitätsstraße genügend Platz für die neuen Bäume und die Radwege vorhanden ist, musste allerdings auch etwas weichen: Mit der Neueröffnung gibt es nun zwei Auto-Fahrspuren weniger; außerdem wurden rund 30 Parkplätze gestrichen. Trotz der breiten Straße sei es schwierig, alle Wünsche zu berücksichtigen, wurde am Mittwoch erklärt. Außerdem gebe es ein Bekenntnis der Stadt zu mehr Radwegen und mehr Grün. „Es musste aber nicht einmal ein Autostellplatz pro Baum weichen“, wird betont.

Gekostet hat der gesamte Umbau rund 18 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro wurden allein für die Gleisbauarbeiten benötigt, sagt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. Bezahlt wurde die Umgestaltung von den Wiener Linien.  

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