SPÖ wirbt bei Abendessen um Erdoğan-Anhänger
Aufsehen erregt eine Veranstaltung zur Wählermobilisierung, zu der die SPÖ Ende voriger Woche in der Brigittenau einlud. Wie in einem TV-Bericht der türkischsprachigen "Viyana Manset Haber"-Redaktion (siehe unten) zu sehen ist, war neben Vertretern anderer türkischer Vereine wie Müsiad oder Atib nämlich auch Mahmut Koc zu Gast.
Koc ist Obmann der UID (Union International Democrats) – vormals bekannt als UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten). Sie gilt als verlängerter Arm der türkischen Regierungspartei AKP, sprich: von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
UETD lud Erdoğan nach Wien ein
Schlagzeilen machte die UETD nicht nur, weil sie 2014 Erdoğans Auftritt in der Wiener Albert-Schultz-Halle organisierte. Sondern etwa auch, weil sie nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 dazu aufrief, vermeintliche Anhänger der Gülen-Bewegung (die Erdoğan für den Putschversuch verantwortlich macht) den türkischen Sicherheitsbehörden zu melden.
Zudem würden politische Gegner regelmäßig verleumdet, ist in der austrotürkischen Community zu hören. Wer nicht hinter der AKP stehe, werde in sozialen Medien beschuldigt, Anhänger der Gülen-Bewegung zu sein und so unter Druck gesetzt.
Würde die SPÖ vor der UID Wahlwerbung betreiben, sei das „extrem problematisch“, meint Politikwissenschafter Thomas Schmidinger. Der „rechts-konservative Verein“ sei „eng mit der Regierung eines autoritären Staates verbunden“.
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