So könnten die Otto-Wagner-Pavillons am Steinhof künftig aussehen
Vor ziemlich genau einem Jahr wurde der Einzug der Central European University (CEU) in die Otto-Wagner-Pavillons am Steinhof fixiert. Am Mittwoch gab die Universität nun bekannt, dass das internationale, auf die Planung akademischer Bildungseinrichtungen spezialisierte Architekturbüro Kohn Pedersen Fox (KPF) die denkmalgeschützten Pavillons für den akademischen Betrieb umgestalten wird.
KPF wird mit dem österreichischen Ingenieurbüro IC und mit Palme Architects kooperieren, die es bereits bei der Restaurierung der Postsparkasse mit Wagners Erbe zu tun hatten. Zudem werde die CEU "eng mit der Stadt Wien, dem Denkmalschutz und den angrenzenden Bezirken zusammenarbeiten, um die historische Besonderheit des Ortes und das kulturelle Erbe von Otto Wagner entsprechend zu würdigen", hieß es in einer Aussendung.
Dementsprechend werden die konkreten Entwürfe erst ausgearbeitet. Der Designvorschlag, mit dem KPF unter Chefdesigner James von Klemperer den internationalen Wettbewerb für die Umgestaltung für sich entschied, geben jedoch einen ersten Einblick, wie das historische Areal künftig aussehen könnte.
Wie die CEU betont, greift der Vorschlag "nur im Rahmen des vom Denkmalamt Zulässigen in die Bausubstanz der aus dem Jahre 1910 stammenden Gebäude ein und belässt auch das unmittelbare Landschaftsbild in seiner ursprünglichen Form".
Die wesentlichsten Änderungen betreffen vornehmlich eine offene, kommunikativere und hellere Gestaltung der Innenräume. Des Weiteren soll auf Nachhaltigkeitsaspekte Wert gelegt werden. Der neue Campus müsse darüber hinaus "flexibel nutzbar sein, um auf die Bedürfnisse verschiedenster Disziplinen und Formen des Zusammenarbeitens und Lernens eingehen zu können", betont Rektor Michael Ignatieff.
"James von Klemperer und sein Team von KPF haben in ihren Entwürfen eindrucksvoll gezeigt, dass sie einen Campus so gestalten können, dass er sowohl den Geist von Otto Wagner und der Stadt Wien, als auch die Identität der CEU als Protagonistin einer globalen 'offenen Gesellschaft' vereint", sagt CEU-Aufsichtsratschef Leon Botstein.
Chefdesigner und Präsident von Klemperer blickt auf Wiener Wurzeln zurück - seine Großmutter war eine geborene Kuffner - und freut sich daher besonders auf die Aufgabe, durch die Architektur diese Mission einer offenen Gesellschaft zu unterstützen.
"Durch meinen familiären Hintergrund fühle ich mich besonders motiviert, diese Verbindung wirklich herzustellen", erklärt er. "Und mit Gebäuden zu arbeiten, die von Otto Wagner und seinen Zeitgenossen entworfen wurden, ist eine immense Herausforderung, die viel Einfühlungsvermögen benötigt. Es ist aber auch eine Chance, zeigen zu können, wie aktuelles, zukunftsorientiertes Design die Arbeit des Meisters der Protomoderne ergänzen kann.”
Derzeit residiert die CEU in der Quellenstraße im 10. Bezirk. Der Baubeginn am Steinhof ist für Jänner 2023 geplant, das Ende der Arbeiten für 2025. Das Gelände soll auch während der Bauphase weitestgehend als Erholungsareal für die Nachbarschaft erhalten bleiben.
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