So hat Wien auf Bezirksebene gewählt
Drei umgefärbte Bezirke, den großen Verlierer FPÖ und Achtungserfolge einzelner Kleinparteien brachten die Bezirksvertretungswahlen mit sich. Dass die Leopoldstadt (Rot statt Grün), die Josefstadt (Grün statt ÖVP) sowie Simmering (SPÖ statt FPÖ) neue Chefs bekommen, stand ja bereits am Montag fest.
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Stadler will kein Bezirksmandat
Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP), zehn Jahre lang Bezirksvorsteherin der Josefstadt, bereitet nun die Amtsübergabe an den grünen Martin Fabisch vor. Im Bezirk will sie ebenso weiter politisch aktiv bleiben wie ihre bisherige Amtskollegin Uschi Lichtenegger (Grüne) in der Leopoldstadt.
Lichtenegger bezeichnet das Ergebnis trotz des Verlusts der Leopoldstadt an die SPÖ als „ein gutes“. Sie sei dankbar für das Vertrauen. "Meinem Nachfolger Alexander Nikolai habe ich bereits angeboten, künftig zusammenzuarbeiten“, sagt sie zum KURIER. Ob sie den Posten der Bezirksvorsteher-Stellvertreterin, der den Grünen als zweitplatzierte Partei zusteht, besetzen wird, sei noch offen.
Kein Bezirksmandat nimmt dagegen Simmerings Ex-Bezirkschef Paul Stadler (FPÖ) an. Mangels Grundmandat bleibt ihm aber auch der Weg in den Gemeinderat verwehrt. Er warte ab, welche Angebote ihm die Stadt-FPÖ mache, erklärt er am Dienstagabend vor einer Parteisitzung. In der Bezirksvorstehung folgt ihm SPÖ-Mann Thomas Steinhart nach.
Ausreißer
Wie bei der Gemeinderatswahl sind die Einbußen für die FPÖ auch auf Bezirksebene schmerzlich hoch. In Favoriten verloren sie sogar 27,66 Prozentpunkte, in der Donaustadt 27,51.
Das fetteste Plus auf Bezirksebene verbucht dagegen die ÖVP – 14,84 Prozentpunkte in der Inneren Stadt.
Ebenfalls beachtlich zulegen konnten die Grünen in Währing, wo sie mit Silvia Nossek auch schon bisher die Bezirkschefin stellen: plus 10,63 Prozentpunkte.
Kleine Siege
Ein paar Kleinparteien feierten Achtungserfolge. So liegt Links in fünf Bezirken (4, 5, 6, 8 und 9) vor der FPÖ und in zwölf vor dem Team HC Strache (darunter etwa im 1.). Der Bierpartei gelang Letzteres in fünf Bezirken.
Das Team HC Strache liegt allerdings nicht überall hinter den etablierten Parteien. In Favoriten ist man mit 4,32 Prozent Fünfter - vor den Neos. Im 10. Bezirk fuhr auch die linke Kleinpartei SÖZ um Spitzenkandidatin Martha Bißmann mit 3,17 Prozent ihr bestes Bezirksergebnis ein.
Ebenfalls von einer Kleinstpartei überholt wurden die Neos im 21. Bezirk. Dort hat die Liste „Wir für Floridsdorf“ (WIFF) rund um Hans Jörg Schimanek die Nase vorn.
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