Seniorentreff im 15. droht das Ende

Seniorentreff im 15. droht das Ende
Wegen Budgetkürzung – Stadt kündigt Schließung von Beratungsstelle an.

Elisabeth Eckmann schüttelt den Kopf. "Für den 15. Bezirk ist das ein riesiger Verlust." Die Pensionistin steht in der Reindorfgasse im 15. Bezirk. Vis-à-vis befindet sich die "Beratung am Eck". Eckmann leitete die Einrichtung des Fonds Soziales Wien (FSW) über viele Jahre, ehe sie 2011 in Pension ging. Vergangene Woche wurde publik: Der FSW will die Beratungsstelle für Senioren vor dem Sommer schließen. Das Jahresbudget von 40.000 Euro wäre andernorts besser aufgehoben.

Abseits von einigen Grätzl­initiativen ist Rudolfsheim-Fünfhaus noch immer das ärmste Pflaster Wiens. E in Ort, an dem die Lebenserwartung niedriger ist als etwa in der Inneren Stadt. Wie sinnvoll ist es da, eine Beratungsstelle zuzusperren, die älteren Leuten Zugang zu Gesundheitsleistungen ermöglicht und ihnen bei Behördengängen hilft? "Nicht sinnvoll", glauben die Bezirksgrünen. Christian Tesar fordert Stadtregierung und FSW auf: "An der Beratungsstelle muss festgehalten werden oder die Stadt sucht einen neuen Träger." Unterstützung kommt auch vom roten Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal. Zwar scheint er sich mit der Schließung abgefunden zu haben, doch auch er sagt: "Natürlich wäre das ein Verlust für uns."

Auch Birgit Hebein, Sozialsprecherin der grünen Regierungspartei, verspricht Unterstützung: "Wir werden Gespräche mit dem FSW über einen Erhalt führen."

Eine Sprecherin des FSW bestätigt die Schließpläne nur bedingt. "Die Unterlagen werden noch einmal geprüft." Eine Entscheidung werde vor dem Sommer fallen. Doch feststeht: "Die Zahl der Kunden ging in der Beratungsstelle zurück und das Angebot ist auch nicht Kernaufgabe des FSW. Wir würden das Personal auch nicht kürzen, sondern gezielter im Bezirk einsetzen."

 

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