Secondhand-Shopping am Stephansplatz: Carla eröffnet im ersten Bezirk
Flankiert von einem Juwelier und dem Dommuseum hat am Stephansplatz 5 eine neue Boutique eröffnet – zumindest sieht das Geschäft von außen so aus. Denn eigentlich handelt es sich bei der vermeintlichen Luxus-Boutique um einen neuen Secondhand-Shop der Caritas.
Die Caritas betreibt derzeit drei Carla-Filialen in Wien:
Carla Nord
21., Steinheilgasse 3
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr, Samstag: 9 bis 15 Uhr
Spendenabgabe: Montag bis Freitag: 9 bis 17:30, Samstag: 9 bis 14.30 Uhr
Carla Mittersteig
5., Mittersteig 10
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr, Samstag: 9 bis 15 Uhr
Spendenabgabe: Montag bis Freitag: 9 bis 17:30, Samstag: 9 bis 14.30 Uhr
Carla Stephansplatz
1., Stephansplatz 5
Ab 21. November 2024
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 19 Uhr, Samstag: 10 bis 18 Uhr
Nur intakte Sachspenden abgeben! Mit dem Erlös aus den Carla-Verkäufen werden Caritas-Projekte finanziert.
Und die Eröffnung der dritten Carla-Filiale in Wien scheint sehnlichst erwartet: Noch vor der Eröffnung – die findet am 21. November statt – drängten am Dienstag die ersten Kundinnen und Kunden ins Geschäft. Für Wien ist ein Secondhand-Shop an derart prominenter Adresse schließlich etwas völlig Neues.
Skandinavisches Vorbild
„Ganz nach dem skandinavischen Vorbild wollen wir die Carlas dorthin bringen, wo die Menschen sind“, sagt Projektleiter Oliver Türkoglu. Seine Vision: Sechs Carla-Läden in Wien, alle binnen ungefähr 15 Minuten öffentlich erreichbar. Diesem Ziel ist die Caritas nun einen großen Schritt näher gekommen.
Mit direktem Blick auf den Stephansdom geht es eigentlich kaum zentraler. Trotz besonderer Location bleibe das Konzept von Carla aber auch hier das gleiche: Neben dem Einkauf von Secondhand-Artikeln können auch in der Filiale am Stephansplatz Sachspenden abgegeben werden. Für Menschen mit kleinem Geldbörsel gebe es den Einkauf um 70 Prozent vergünstigt.
Eine Frage des Geldes?
Über den Neuzuwachs und das weiterhin belebte Geschäft im Bezirk freute sich auch Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP): „Wir wollen nicht nur ein Bezirk sein, in dem die Reichen wohnen, wie das Image oft lautet, sondern ein Bezirk für alle.“ Ergeben habe sich die Chance für die Caritas im vergangenen Dezember. Damals wurde bekannt, dass die bekannte „Dombuchhandlung Facultas“ nach rund 70 Jahren aus dem Geschäft ausziehen würde. Aus wirtschaftlichen Gründen.
Dass eine Carla-Filiale an dessen Stelle funktionieren kann, will die Caritas nun beweisen. Wenn auch mit etwas Hilfe: „Wir bezahlen keine marktübliche Miete“, sagt Caritas-Direktor Klaus Schwertner. „Außerdem müssen wir als soziales Unternehmen keinen Gewinn erzielen.“
Der Pop-up-Store in der Mariahilfer Straße wurde geschlossen
Dass das Konzept von Carla auch auf beliebten Einkaufsstraßen funktionieren kann, hat die Caritas aber längst bewiesen: Eineinhalb Jahre gab es das Pop-up-Geschäft auf der Mariahilfer Straße. Erst vor einigen Wochen hat es geschlossen. Ganz abgeschlossen hat Oliver Türkoglu mit der Mariahilfer Straße aber noch nicht. „Da würde ich irgendwann schon gerne wieder zurück“.
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