Carla-Filiale auf der Mariahilfer Straße geht in die Verlängerung

Carla-Filiale auf der Mariahilfer Straße geht in die Verlängerung
Der Pop-up-Store schließt nicht wie angekündigt schon Ende September. Weitere sechs Monate können hier Second-Hand-Waren erworben werden.

Es hat Mut gekostet, sich auf Wiens größer Einkaufsstraße, der Mariahilfer Straße, niederzulassen. Vor allem für eine karitative Organisation wie die Caritas, sagt Oliver Türkoğlu. Er hat die neue Carla-Filiale, so heißen die Secondhand-Läden der Caritas, geplant. Einen Pop-up-Store, um genau zu sein.

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Carla-Filiale auf der Mariahilfer Straße geht in die Verlängerung

Oliver Türkoğlu hat den  Second-Hand-Laden auf der Mariahilfer Straße geplant

Und der Mut scheint sich ausgezahlt zu haben. Denn das Geschäft soll nun nicht, wie angekündigt, schon Ende September schließen. Bis Ende März 2024 geht die Filiale auf der Mariahilfer Straße 3 in die Verlängerung.

Kilopreis für Kleidung

Bewährt habe sich der 400 Quadratmeter große Laden vor allem durch die Lage und die Anbindung an die Öffis, sagt Türkoğlu. Dazu kommt, dass Textilien hier, anders als in den restlichen Carla-Läden, zum Kilopreis verkauft werden. Gezahlt wird nach Gewicht, um 35 Euro pro Kilo.

Carla-Filiale auf der Mariahilfer Straße geht in die Verlängerung

Kleidung wird im Carla auf der Mariahilfer Straße pro Kilo bezahlt

Das locke ein anderes Publikum an. „Von allen Carla-Filialen haben wir hier durchschnittlich das jüngste Klientel“, sagt Türkoğlu. Dieses Publikum sei „Thriften“ – also das Einkaufen in Secondhand-Läden – gewohnt. „Sie zielen auf einen ganz besonderen Stil ab. Die ganz verrückten Teile fliegen hier quasi raus.“ Heterogen sei die Kundschaft deshalb aber nicht. Auch Familien oder Touristen kommen in den Laden. „Den Trench Coat zum Beispiel wollen sowohl die Älteren als auch die Jüngeren. Da kommt es dann darauf an, wer schneller ist.“

Viele Aspekte in nur einem Geschäft

Genauso vielseitig wie die Kundschaft seien auch die Motivationen, hierherzukommen. Zum einen der Klimaschutz, zum anderen der soziale Aspekt. „Aber auch Menschen, die günstige Kleidung benötigen, kommen her. All das funktioniert parallel in einem Geschäft“, sagt Türkoğlu.

Carla-Filiale auf der Mariahilfer Straße geht in die Verlängerung

Damit das auch so bleibt, benötigt die Caritas Sachspenden. Abgegeben werden können diese – wie in allen Carla-Läden – direkt vor Ort in der Filiale. Das allerdings funktioniert laut Türkoğlu auf der Mariahilfer Straße noch nicht so gut. „Hier kommen viel weniger Spenden an als in den anderen Filialen.“ Den Grund dafür kann er nur erahnen: „Ich glaube, es wird nicht erwartet, dass man auch auf einer Einkaufsstraße spenden kann.“ Um die Kleiderstangen und die Regale dennoch zu befüllen, werden derzeit Waren aus den anderen Läden auf die Mariahilfer Straße gebracht. Ziel sei es aber, auch hierher mehr Spender zu locken.

Das Ziel für die Zukunft

Dass der Laden auf der wichtigsten Wiener Einkaufsstraße errichtet wurde, ist kein Zufall. Der Plan: Sechs Carla-Läden sollen innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre in Wien eröffnen, sagt Türkoğlu.

Die Caritas betreibt derzeit drei Carla-Filialen in Wien:

Carla Nord
21., Steinheilgasse 3
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr, Samstag: 9 bis 15 Uhr
Spendenabgabe: Montag bis Freitag: 9 bis 17:30, Samstag: 9 bis 14.30 Uhr

Carla Mittersteig
5., Mittersteig 10
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr, Samstag: 9 bis 15 Uhr
Spendenabgabe: Montag bis Freitag: 9 bis 17:30, Samstag: 9 bis 14.30 Uhr

Carla-Pop-up Mariahilfer Straße
6., Mariahilfer Straße 3
28. April bis Ende September 2023
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 19 Uhr, Samstag: 10 bis 18 Uhr
Spendenabgabe: Jeweils bis 30 Minuten vor Ladenschluss

Nur intakte Sachspenden abgeben! Mit dem Erlös aus den Carla-Verkäufen werden Caritas-Projekte finanziert.

Der aktuelle Laden auf der Mariahilfer Straße zählt aber noch nicht dazu. Wie der Name „Pop-up“ schon sagt, wird die Filiale irgendwann schließen. Voraussichtlich Ende März. Der Vermieter will dann das gesamte Haus sanieren. Bis dahin sucht Türkoğlu nach einer neuen Location. Vielleicht ebenfalls wieder mit einer Adresse auf der Mariahilfer Straße.

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