Salzige Straßen: Warum Wien eigentlich so dreckig ist

Salzspuren auf Wiens Straßen 
Wiens Straßen scheinen schmutzig zu sein. Doch die Straßen sind wohl nur "versalzen".

Ist das Essen versalzen, sagt man, der Koch sei verliebt. Und wenn die Straße versalzen ist, dann war der Winterdienst da. In Wien ist dafür die MA48 (Abfallwirtschaft und Straßenreinigung) zuständig, die 2.800 Kilometer Straße betreut.

Salzige Straßen: Warum Wien eigentlich so dreckig ist

Der Winterdienst der 48er kann jederzeit auf 313 Räum- und Streufahrzeuge sowie auf bis zu 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen.

Der Kälteeinbruch und Temperatursturz von Mittwoch auf Donnerstag mit Frühtemperaturen bei minus 6,9 Grad rief die MA48 auf den Plan. 70 Lkw und 140 Kleinfahrzeuge – mit Slogans wie Pflugsaurier, Schneemanöver oder Wiener Pflugzeug versehen – waren unterwegs, um die Straßen vom Schnee zu räumen und Salz zu streuen.

 

Verwendet wird Salz und Sole (Salzlösung als flüssiges Taumittel). Derzeit lagert die Stadt auf Winterdienstplätzen und im Wiener Hafen 57.700 Tonnen Salz und zwei Millionen Liter Sole. In dieser Saison (Start: 1. November 2020) wurden bereits 5.500 Tonnen Salz verbraucht. Wiens Straßen wirken derzeit aber so (dreckig), als ob die gesamte Menge an einem Tag gestreut worden wäre. Der Grund dafür: „Feuchtsalz-Technologie“.

Verschwitztes Shirt

„Wenn ein Jogger vom Laufen zurückkommt, sieht man den Schweißrand am Shirt“, erklärt die MA48. Genauso sei es nun auch. Trockenes Salz (70 Prozent) wird mit Natriumchlorid-Sole (30 Prozent) für die „Feuchtsalz-Technologie“ gemischt.

Das angefeuchtete Salz bleibt länger am Boden und kann nicht vom Wind verweht werden. Es sei effizienter und helfe beim Sparen, auch wenn es hässlicher oder schmutziger aussehe.

Salzige Straßen: Warum Wien eigentlich so dreckig ist

Bei der Feuchtsalz-Technologie wird trockenes Salz auf dem Streuteller mit einer Natriumchloridsole benetzt. Der Anteil der Sole liegt dabei bei 30%. Beim trockenen Auftausalz sind es 70%.

„Das trockene Wetter und die tiefen Temperaturen haben dafür gesorgt, dass das Feuchtsalz nun auf der Straße stark sichtbar ist“, heißt es weiter.

Nun müsse man bis zum nächsten Niederschlag warten, bis die Straßen wieder reingewaschen werden. 

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