Rudolf Kaskes Extrarunde im Gemeinderat
Eigentlich hätte die Polit-Karriere des roten Urgesteins Rudolf Kaske in den kommenden Jahren eher gemütlich im Bundesrat ausklingen sollen. 2018 zog er sich aus der Arbeiterkammer zurück, jetzt zieht er für die SPÖ in den Gemeinderat ein. Nachdem er in Simmering, wo er Bezirksparteichef ist, überraschend ein Grundmandat eroberte.
KURIER: Warum haben Sie sich doch entschlossen, ins Rathaus zu wechseln?
Rudolf Kaske: Nach unserem Wahlerfolg in Simmering haben mich die dortigen Funktionäre gebeten, den Bezirk im Gemeinderat zu vertreten. Ich wollte sie nicht enttäuschen.
Wofür werden Sie im SPÖ-Klub zuständig sein?
Das haben wir noch nicht besprochen, Aber ich bin da sehr entspannt. Von meinen früheren Funktionen an der Spitze zweier Gewerkschaften und der Arbeiterkammer her bin ich es gewohnt, ein Generalist zu sein, der sich überall auskennen muss.
Die SPÖ verhandelt gerade eine Koalition mit den Neos. Bereitet Ihnen als langjährigen Arbeitnehmervertreter ein Bündnis mit einer liberalen Partei nicht etwas Bauchweh?
Ich habe im Laufe meiner bisherigen Tätigkeiten mit allen Fraktionen zusammengearbeitet. Entscheidend ist, dass eine Koalition funktioniert. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich in den Verhandlungen nicht involviert bin.
In Simmering haben Sie für die SPÖ als eine Art Wahlkampf-Manager agiert. Tatsächlich konnten Sie den Bezirk von der FPÖ zurückerobern. Aber lag das nicht vor allem an der Implosion der Blauen nach dem Ibiza-Skandal?
Wir hatten das bessere inhaltliche Konzept. Aber natürlich hat auch das Umfeld, also die Probleme der FPÖ, eine Rolle gespielt.
Was sind die SPÖ-Pläne für Simmering?
Unser Bezirksvorsteher Thomas Steinhart plant mehr Bürgerbeteiligung, ein neues Verkehrs- und Sicherheitskonzept. Auch die Gesundheitsversorgung im Bezirk soll ausgebaut werden – und zwar in Form von Ärztezentren.
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