Rot-türkise Allianz will Ottakringer Café Ritter retten

Rot-türkise Allianz will Ottakringer Café Ritter retten
Der SPÖ-Bezirkschef und ein ÖVP-Gemeinderat verschenken Gutscheine für Kaffee und Kuchen.

Weil die Nachricht von der Pleite des Café Ritter in Ottakring niemanden kalt lässt, starten Bezirkschef Franz Prokop (SPÖ) und der Ottakringer Gemeinderat Peter L. Eppinger (ÖVP) jetzt eine gemeinsame Aktion.

Die beiden Politiker stellen 150 Gutscheine für Kaffee und Kuchen zur Verfügung, sobald das Lokal wieder öffnen kann. Die Gutscheine gehen unter anderem an Senioren aus dem Bezirk.

Wie es zu der ungewöhnlichen parteiübergreifenden Allianz kam? Es handle sich um eine Aktion „zweier befreundeter Ottakringer“ abseits der Parteipolitik, sagt ÖVP-Mandatar Eppinger im KURIER-Gespräch. Er lebe bereits seit jeher - also seit 46 Jahren - im Bezirk und kenn das Café Ritter seit seiner Jugend: "Derartige Lokale gibt es nicht so viele bei uns."

Beteiligung gescheitert

In die Medien kam das Lokal zuletzt, weil sich die Stadtregierung mit ihrer "Stolz auf Wien"-Beteiligungs-GmbH daran beteiligen wollte. Mit der GmbH will die Stadt Unternehmern unter die Arme greifen, die durch Corona in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind.

Die Beteiligung am Café Ritter scheiterte. (Warum, darüber gehen die Meinungen auseinander.) Dann meldete man Insolvenz an. Chefin Martina Postl will aber weitermachen.

Die Aktion von Prokop und Eppinger kann da eine kleine Hilfe sein. Vor allem könnte es Gäste ins Lokal bringen: Denn die beiden Politiker planen auch einen Nachmittag mit Künstlern im Café Ritter. Und: Eppinger und Prokop werden sich im Zuge der Aktion selbst als Aushilfskellner betätigen.

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