Zwei Tote: Partnerin mit Dienstwaffe getötet, Kind erwürgt
Zwei Tage lang dauerte das Verhör von Daniel L. Eine Prozedur, die der 23-jährige kennt, weil er selbst Polizist ist. Dieses Mal saß er aber auf der anderen Seite des Tisches und schilderte seinen Kollegen, wie und warum er seine Lebensgefährtin Claudia Konstantinovics und den gemeinsamen Sohn Noah umgebracht hat.
Demnach wollte er sich in der Nacht auf Montag von Claudia trennen. Es sei schon in den vergangenen Monaten immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Paar gekommen.
Am Sonntag wollte Daniel L. diese Beziehung dann endgültig beenden. Wieder einmal eskalierte der aus dem Trennungsgespräch resultierende Streit. Dann nahm der 23-Jährige seine Dienstwaffe aus dem Kasten und tötete seine Lebensgefährtin mit einem Schuss.
"Bei der Befragung gab er an, die Waffe öfters nach Dienstschluss mitgenommen und zu Hause in einem Kasten eingesperrt zu haben", erklärte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.
Die Glock 17 mit nach Hause zu nehmen, ist widerrechtlich. Besonders brisant ist in diesem Zusammenhang die Debatte, die Innenminister Wolfgang Sobotka erst kürzlich auslöste. Er schlägt vor, dass Polizisten zukünftig automatisch einen Waffenpass bekommen und damit Waffen rechtmäßig auch privat mitführen dürfen. Der Mord an Claudia Konstantinovics wird diese Diskussion vermutlich in ein neues Licht rücken.
Nachdem Daniel L. seine 25-jährige schwangere Lebensgefährtin erschossen hatte, ging er in ein Nebenzimmer, in dem der 21 Monate alte Noah schlief, und erwürgte seinen Sohn. Die Leichen schaffte er in den Kofferraum seines Autos und versteckte sie dort drei Tage lang.
Am Mittwoch fuhr er dann in seinen Heimatort Trofaiach in der Steiermark, wo die Toten am Freitag auf einer Wiese abgelegt gefunden wurden. Zuvor hatte Daniel L. den Ermittlern die Tat bereits gestanden und sie zum Ablageort geführt.
Die Obduktion der beiden Leichen war am Sonntag noch im Gange. Erst wenn diese abgeschlossen ist, wird sich zeigen, ob die Aussage des 23-Jährigen – für den die Unschuldsvermutung gilt – mit dem Spuren übereinstimmt.
Die Wiener Staatsanwaltschaft hat unterdessen bereits die Verhängung der Untersuchungshaft beantragt. Daniel L. wurde nach der Vernehmung mit seinen Pflichtverteidigern wieder in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Die Polizei hat ihre Ermittlungen damit abgeschlossen. Via soziale Netzwerke drückte die Polizeidirektion Wien ihre Betroffenheit über das Verbrechen des Kollegen aus.
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