Polizist unter Mordverdacht: Einvernahme hat begonnen
Am Samstagnachmittag hat im Landeskriminalamt Wien die Einvernahme des Polizisten, der unter Doppelmordverdacht steht, begonnen. Unterdessen wurde bekannt, dass bereits am Montag Blutspuren im Wohnhaus des Paares in Margareten entdeckt worden sind. Nachbarn hatten die Polizei verständigt.
Zu dem Zeitpunkt habe es aber noch keine Hinweise auf eine Abgängigkeit oder ein Verbrechen gegeben. Das sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Samstag der APA. Die Blutspuren befanden sich am Boden vor dem Lift. Sie wurden fotografiert und dokumentiert.
Polizist wirkte desinteressiert
Am Montagabend war der 23-Jährige erstmals zu seinen Kollegen in die Polizeiinspektion gekommen und hatte berichtet, dass seine Lebensgefährtin mit dem Sohn abgängig ist. Die beiden waren nach dem bisherigen Ermittlungsstand zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Am Dienstag sprach der Polizist, der seit 1. Jänner in Wien im Normaldienst tätig war, außerhalb seiner Dienstzeit erneut vor. In weiterer Folge wurde die Abgängigkeitsanzeige erstattet. Freunde der gebürtigen Kärntnerin hatten bereits am Montag eine große Suchaktion via Facebook initiiert. Noch am selben Tag meldete sich der 23-Jährige krank, ehe er zu seinen Eltern in die Steiermark fuhr.
Gegenüber den Ermittlern zeigte sich der Polizist unkooperativ, er wirkte gar desinteressiert, berichtete Maierhofer. Weil bis Donnerstag keine konkreten Hinweise zur abgängigen Frau einlangten, übernahm das Landeskriminalamt Wien, Gruppe Hoffmann - die weiteren Ermittlungen. Die gemeinsame Wohnung des mutmaßlichen Täters und des Opfers wurde vom Tatortteam auf Spuren untersucht. Dabei wurden Blutspuren entdeckt. Um den 23-Jährigen mit den neuen Erkenntnissen zu konfrontieren, fuhren die Beamten des Landeskriminalamtes Wien zum Elternhaus des 23-Jährigen nach Trofaiach in der Steiermark. Der Polizist legte in einer ersten Befragung ein Geständnis ab, seine Lebensgefährtin und den gemeinsamen Sohn in der Wohnung in Wien getötet und die Leichen mit seinem Auto in die Steiermark gebracht zu haben.
Motiv noch unklar
Er zeigte den Ermittlern noch, wo er die Toten versteckt hatte, weitere Angaben machte er nicht. Er werde erst wieder etwas sagen, wenn er sich mit einem Rechtsanwalt beraten habe, gab er am Freitag an. Noch am Abend wurde der Verdächtige nach Wien gebracht. Am Samstagvormittag besprach er sich mit einer Pflichtverteidigerin, ehe am Nachmittag die polizeiliche Einvernahme begann. Damit soll sowohl das Motiv, als auch der genaue Tathergang geklärt werden.
Auch die Toten - die 25-jährige Frau und der ein Jahr und neun Monate alte Sohn - wurden bereits am Freitagabend in die Gerichtsmedizin in der Bundeshauptstadt überstellt. Sie sollen am Sonntag obduziert werden.
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