Paulus Manker will den Wiener Fiakern eine Lektion in Geschichte erteilen
Mit seiner Inszenierung der „Letzten Tage der Menschheit“ sorgte Paulus Manker zuletzt in Berlin für Furore. Mittlerweile zurück in Wien hat der streitbare Theatermacher ein Hühnchen mit den örtlichen Fiakern zu rupfen, die nahe seiner Innenstadt-Wohnung Touristen herumkutschieren und ihnen die dortigen Sehenswürdigkeiten erklären.
So auch den kleinen Platz namens Schulhof. Er habe seinen Namen von der ersten öffentlichen Schule, die sich unter Maria Theresia hier befunden habe, erzählen die Kutscher. Das sei völlig falsch, ärgert sich Manker. Vielmehr leite sich der Name von „Judenschul“ ab, eine alte Bezeichnung für Synagoge. Ein Hinweis auf das mittelalterliche Judenviertel in dieser Gegend.
„Ich habe schon durch die Gemeinde Wien eine Tafel anbringen lassen, die das erklärt“, sagt der Schauspieler. Doch vergebens: Die Fiaker würden immer noch die falsche Geschichte erzählen.
Jetzt greift Manker durch: Am kommenden Samstag stellt er sich mit zwei jüdischen Musikern auf den Platz. Für vorbeifahrenden Touristen gibt es Info-Zettel und koscheren Wein. Damit sich die Fiaker – so hofft er – endlich merken, wie der Schulhof zu seinem Namen kam.
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