Prozess um Onlyfans-Fotos: Krumme Geschäfte mit viel nackter Haut

Prozess um Onlyfans-Fotos: Krumme Geschäfte mit viel nackter Haut
Onlyfans-Konto von junger Kärntnerin machte sich nach Trennung von Kurzzeit-Freund selbstständig.

Spätestens, seit die Frau von Schlagersänger Michael Wendler auf der Plattform Onlyfans ist, ist diese einer breiten Öffentlichkeit bekannt: Hier gibt es nackte Haut gegen Geld.

Auch die junge Kärntnerin Julia S. wählte diesen Weg. In der Schweiz war sie im TV-Format „Der Bachelor“ zu sehen. Doch der erhoffte Geldregen blieb aus. Im Gegenteil: Unterm Strich blieben nichts als Scherereien übrig – und ein Gerichtsverfahren gegen ihren Kurzzeit-Partner.

Im Vorjahr lernte die 22-Jährige den Wiener kennen. Wenig später wurden die beiden Partner. Privat, wie geschäftlich. Der 31-Jährige übernahm auch das „Management“ der Freundin in den sozialen Medien. Fotoauswahl inklusive. Doch ein Monat später war die Liaison vorbei – und plötzlich waren Benutzerkonten gesperrt, Bilder verschwanden – und tauchten unter anderem auf Pornoseiten wieder auf.

Chat unter Männern

„Ich war der Mastermind“, erklärt der Wiener (vertreten von Anwalt Andreas Strobl) bei seinem Prozess am Montag im Landesgericht für Strafsachen in Wien. „Auf Onlyfans habe ich mich als sie ausgegeben und mit Männern gechattet. So ist mehr Umsatz reingekommen.“ Statt ein paar Hundert Dollar seien es plötzlich Tausende gewesen, erzählt er. Zu einer Zeit, als Julia S. alias „Juicy Julsie“ auch beim TV-Bachelor auftrat.

Prozess um Onlyfans-Fotos: Krumme Geschäfte mit viel nackter Haut

Anwalt Strobl mit seinem Mandanten

50:50 hätte man sich die Erlöse aufteilen wollen. „Darüber haben wir nie gesprochen. Er hat das aus Lust und Liebe gemacht. Ich habe gezahlt, wenn wir Essen gegangen sind“, sagt hingegen Julia S. „Es war ja mein Körper, es waren meine Fotos.“

„Ja, ich habe Onlyfans-Beiträge gelöscht. Da ist sie total ausgezuckt“, gesteht der Mann zu. Warum er das getan hat? „Ich wollte die Strategie ändern, nicht alles zeigen.“

Dass er nach der Trennung auch Fake-Accounts mit ihren Bildern eröffnete, gesteht er zu. Doch das nur, weil er sich geärgert habe. „Ich habe die Arbeit gehabt und nichts dafür bekommen.“

„Wir hatten nur einen kurzen Flirt ein paar Wochen lang“, schildert Julia S. das Verhältnis. Die Sperre von ihren Konten habe sie viel Geld gekostet, rechnet sie vor. „Während meiner Zeit beim Bachelor hätte ich sicher 92.000 Euro reinbekommen.“ Dutzende Male habe er sie kontaktiert, sie angeblich bedroht. „Am Anfang weil ich noch Dinge klären wollte. Später wollte ich sie ärgern“, sagt der Angeklagte.

Urteil: Der Mann muss eine Geldstrafe in Höhe von 4.800 Euro zahlen, die Hälfte unbedingt. Rechtskräftig.

 

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