Neuer Stadtteil am Nordwestbahnhof nimmt Fahrt auf
Wohin die Reise des Nordwestbahnhofs geht, das ist klar: Auf dem 44 Hektar großen Areal ist ein neuer Stadtteil mit 6.500 großteils geförderten Wohnungen geplant. Damit dieses Vorhaben vorangetrieben werden kann, fehlt aber noch ein wichtiger Schritt: Erst muss die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) finalisiert werden. Und dafür gibt es jetzt einen neuen Zeitplan.
Eigentlich hätte das Verfahren bereits im Herbst 2020 beginnen sollen, letztlich wurde es März 2021. Bis das Ergebnis vorliegt, soll es nun nicht mehr allzu lange dauern.
Laut den ÖBB, denen das Gelände gehört, ist für das zweite Quartal 2022 ein Verhandlungstermin angesetzt: „Mit einem positiven Bescheid rechnen wir im dritten Quartal 2022.“Für den neuen Stadtteil ist das ein Meilenstein: Erst wenn die Behörde grünes Licht für das Großprojekt gibt, kann mit dem Abriss des Bahnhofs begonnen werden.
Voraussichtlich wird das im ersten Quartal 2023 so weit sein. Am längsten werden dabei die alten Gleise erhalten bleiben: Über sie wird das Abbruchmaterial abtransportiert. Danach soll die Trasse begrünt und als Rad- und Fußgängerverbindung zur Donau genutzt werden.
Mit einer neuen Flächenwidmung wird für Anfang 2023 gerechnet. Dann beginnt auch die Verwertung: Die ÖBB werden sowohl Baufelder verkaufen als auch Baurechte vergeben.
Zwischennutzung
Zuletzt wurde der Nordwestbahnhof als Umschlagplatz für Güter genutzt. Der Großteil dieses Geschäfts ist mittlerweile in das neue Logistikzentrum nach Inzersdorf abgewandert. Bis spätestens Juni soll das auch mit dem Stückgut-Transport geschehen, der sich derzeit noch am Nordwestbahnhof befindet. Als Bahnhof ist dieser dann weitgehend stillgelegt. Bis Ende 2023 sind noch einige Hallen und Lagerflächen an Firmen vermietet.
Im heurigen Sommer kommt temporär eine neue Art von Nutzung hinzu: Von 1. bis 7. August gastiert das Festival „Calle Libre“ am Nordwestbahnhof. Die teilnehmenden Straßenkünstler werden dabei eine 400 Meter lange Lagerhalle verzieren. Einer hat sich dafür etwas ganz Spezielles überlegt: Der Portugiese „Bordalo“ wird ein Kunstwerk aus Müll gestalten.
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