Ganz leer war das Gebäude in der Augasse 2-6 am Alsergrund ja nie, seit die Wirtschaftsuniversität 2013 dort weggezogen ist. Andere Universitäten haben Hörsäle und Co seitdem genutzt, jetzt soll aber das ganze Haus wiederbelebt werden.
Bis mindestens Ende 2025 stellt die Eigentümerin, die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), das Gebäude für ein Zwischennutzungsprojekt zur Verfügung. Künftig soll hier Wiens Kunst-und Kulturszene ein (temporäres) neues Zuhause finden.
„Hier findet jeder einen passenden Platz“, sagt Projektleiterin Katharina Remenyi von der Music Box Betriebs-GmbH. Räume gibt es in allen erdenklichen Formen und Größen – und dürfen in Absprache mit der BIG auch nach den Wünschen der Kulturschaffenden adaptiert werden, etwa mit eigens eingezogenen Trennwänden. Dafür stellt die BIG sogar ein eigenes Budget zur Verfügung.
Die ersten Mieter richten sich im Gebäude gerade ein. Simon Goritschnig errichtet etwa ein Atelier, Daniela Trost ein Fotostudio und Charly Glawischnig vom Giramedia konzipiert ein Video-Event-Studio. Alle drei streichen bei der Location eines hervor: Dass man mit anderen Kulturschaffenden hier gut netzwerken kann.
Ausstellungen geplant
Die alte WU dient dabei aber nicht nur als Arbeitsraum für Künstler, sondern soll allen Wienerinnen und Wienern offenstehen. Ausstellungen seien ebenfalls geplant wie Filmvorführungen, so Remenyi. „Wir sind schon im Austausch mit einem Filmfestival“, sagt sie.
Konkret sind hingegen schon die Pläne für einen Pop-up-Store einer Künstlerin, die mit Frauen in Panama Kleidung gewebt hat. Oder ein Ein-Personen-Theaterstück, das derzeit in Planung ist.
Auf west-space.at soll bald ein Veranstaltungskalender zu finden sein, interessierte Kulturschaffende finden hier aber bereits jetzt alle Kontakte. Der Name „West“ ist in der Szene kein unbekannter. So hieß bereits das Zwischennutzungsprojekt, das bis Herbst 2021 im ehemaligen Sophienspital residierte.
Einige Mieter von dort konnten in die alte WU mitgenommen werden. Universitätsbetrieb herrscht aber noch weiterhin im Gebäude. Sowohl die Akademie der Bildenden Künste als auch die Hauptuni nutzen weiterhin Teile der Infrastruktur. Zudem nutzen andere Kulturinstitutionen das Gebäude als Ausweichquartier, zum Beispiel das WUK während der laufenden Sanierungsphase. Oder das Theater in der Drachengasse, das derzeit für kommende Veranstaltungen eine Probebühne errichtet hat.
Auch Organisationen aus dem Sozialbereich finden in der alten Wirtschaftsuniversität ihren Platz. Die Volkshilfe Wien ist bereits eingezogen und bietet derzeit Schulungen für ukrainische Flüchtlinge an.
Pläne noch offen
Was nach der Zwischennutzung mit dem Gebäude sei noch in Planung, heißt es bei der BIG. Klar sei, dass es ein „Standort für Wissenschaft und Forschung“ bleibe. Dahingehend sei man im Austausch mit dem Wissenschaftsministerium.
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