Netzausfall: Was zu tun ist, wenn die Leitung tot ist
Immer wieder kommt es in Österreich zu Ausfällen des Handynetzes. Das ist im besten Fall nur ärgerlich, kann aber auch gefährlich werden. Wenn zum Beispiel Notrufnummern, wie aktuell in Salzburg, von so einem Ausfall betroffen sind, kann das richtige Verhalten sogar über Leben uns Tod entscheiden. Das Forum Mobilkommunikation (FMK), die Interessensvertretung der österreichischen Mobilfunkbranche, gibt nun Tipps für den Ernstfall.
Was tun beim Ausfall von Notrufnummern?
In den meisten Fällen sind vom Ausfall von Notrufnummern nur einzelne Mobilfunkanbieter betroffen, was bedeutet, dass nur die Kunden eines bestimmten Anbieters den Notruf nicht erreichen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man hat die Möglichkeit von einem anderen Handy, mit anderem Anbieter oder einem Festnetztelefon anzurufen, oder man wählt den europäischen Notruf.
"Die 112 ist europaweit erreichbar. Man wird direkt an die nächste Polizeidienststelle weitergeleitet. Diese Nummer ist netzübergreifend. Sollte es bei einem Anbieter also Probleme geben oder das Handy hat gerade keinen Empfang, wird der Anruf automatisch über ein anderes verfügbares Netz weitergeleitet", sagt Gregor Wagner, Sprecher des FMK.
Was tun bei überregionalem Blackout?
Für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass auch das nicht funktioniert, raten die Blaulichtorganisationen dazu, im Notfall einfach die nächste Polizei,- Rettungs,- oder Feuerwehrdienststelle aufzusuchen. So ein Fall könnte eintreten, wenn es zu einem überregionalen Blackout, also einem Stromausfall kommt.
Laut Wagner können sich die großen Telekommunikationsunternehmen für zirka 30 bis 90 Minuten mittels Notstrom versorgen. Kleinere Stationen hätten dann aber nur sehr wenig Kapazität und müssten diese nutzen, um die Systeme geordnet herunterzufahren.
Wie kontaktiert man beim Blackout am besten Angehörige?
Wer jetzt denkt, es sei im Fall eines Blackouts sinnvoll, so schnell wie möglich Angehörige anzurufen, liegt völlig falsch. "Wenn es zu so einer Situation kommt, sind die Netze so schnell überlastet, dass vermutlich keine Verbindung mehr hergestellt werden kann. Wir haben schon zum Beginn der Pandemie bemerkt, dass die Netze an ihre Grenzen geraten sind", sagt Wagner.
Das Beste, was man in so einem Fall machen kann, ist eine "gute, alte" SMS zu verschicken. "Es kann nur sein, dass sie nicht sofort durchgeht. Sie kommt aber zeitversetzt durch", erklärt Wagner. So würde das Netz im Ernstfall nicht überlastet werden und es ist wahrscheinlicher, dass die Angehörigen die Nachricht auch noch erhalten.
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