Terror-Protest mit Schussgeräuschen: Auto offenbar angezündet
Am Sonntagvormittag fuhr ein Auto durch die Josefstadt, von einem Lautsprecher auf der Ladefläche wurden Muezzin- und Schussgeräusche abgespielt. Zu der Aktion bekannte sich der ehemalige Pegida-Sprecher Georg Nagel.
Die Aktion sorgte nur knapp eine Woche nach dem Anschlag in Wien bei vielen Anrainern für Verunsicherung. Laut Polizei wurde der Organisator der Aktion wegen Verhetzung angezeigt.
Nun dürfte das Auto, mit der die Aktion durchgeführt worden sein soll, angezündet worden sein. Der Wagen soll Christian C. gehören, einem Mitglied der rechtsextremen "Identitären Bewegung" und soll schon bei mehreren rechten Aktionen eingesetzt worden sein.
Die Feuerwehr bestätigt jedenfalls einen Einsatz in der Nacht auf Dienstag in der Löhrgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus, wo sich ein Firmensitz von C. befindet. Dort brannte kurz vor Mitternacht ein Auto - das Feuer wurde nach einer halben Stunde gelöscht, berichtet ein Sprecher der Berufsfeuerwehr.
Polizei ermittelt
Der mutmaßliche Besitzer des Autos macht auf Twitter linke Aktivisten für den Brand verantwortlich und kündigte an, bald einen neuen Wagen besorgen zu wollen. Auch die "autonome Antifa" äußerte sich in Form eines Memes.
Die Polizei bestätigt den Einsatz - zu den Hintergründen will sich die Pressestelle aber noch nicht äußern. Die Brandermittler würden nun jedenfalls untersuchen, was zu dem Feuer führte. Laut Polizei könne das von einer strafbaren Handlung über einen technischen Defekt alles sein.
Die Aktion von Sonntag, bei der der Wagen durch die Josefstadt gefahren ist, hatte auch in der Politik für Entsetzen gesorgt: "Die Störaktion einer Person heute Morgen im 8. Bezirk, bei der die Wienerinnen und Wiener mit Schüssen und Muezzinrufen erschreckt wurden, ist völlig inakzeptabel", schrieb etwa Bürgermeistern Michael Ludwig (SPÖ) auf Twitter.
Die Polizei entschuldigte sich im Anschluss bei der Bevölkerung, dass die Aktion damals nicht schon früher abgebrochen worden war und kündigte interne Aufarbeitung an. Die Aktion sei vorab unter dem Deckmantel "Toleranz und Vielfalt" angemeldet worden. Gegenüber der Polizei sei angegeben worden, dass der Lautsprecher nur zum Abspielen von orientalischer Musik dienen soll.
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