Nach Wien-Wahl: Mit Punschkrapfen zur Sondierung mit dem Bürgermeister

Nach Wien-Wahl: Mit Punschkrapfen zur Sondierung mit dem Bürgermeister
Die Neos fanden sich Montagnachmittag als erste bei Bürgermeister Michael Ludwig und seinem Team ein.

Nach der Wien-Wahl vor einer guten Woche startet heute, Montag, der Reigen der Sondierungen. Die SPÖ hat ja mit den Grünen, dem aktuellen Koalitionspartner, sowie der ÖVP und den Neos drei Koalitions-Optionen. Nur die FPÖ hatte Bürgermeister Michael Ludwig als Koalitionspartner stets ausgeschlossen.

Als erste sind die Neos an der Reihe. Um 16 Uhr fanden sich Landesparteichef Christoph Wiederkehr, die stellvertretende Klubchefin Bettina Emmerling und der Generalsekretär der Bundespartei, Nikola Donig, im Bürgermeisterbüro zu einer auf drei Stunden anberaumten, ersten Gesprächsrunde ein.

Pinker Einstand

Erwartet wurden sie dabei nicht nur von einem entspannt wirkenden SPÖ-Verhandlungsteam - bestehend aus Ludwig, Landesparteisekretärin Barbara Novak und Klubchef Josef Taucher -, sondern auch von einem Tablett voll Punschkrapfen, das die SPÖ zur Lockerung der Stimmung aufgefahren hatte.

Nach Wien-Wahl: Mit Punschkrapfen zur Sondierung mit dem Bürgermeister

Und natürlich von einem veritablen Auflauf von Fotografen und Kamerateams. Blieb das pinke Team auf dem kurzen Spaziergang vom Neos-Rathausklub ins Rathaus noch relativ unbehelligt, sah das vor dem Büro des Bürgermeisters schon ganz anders aus.

Schnittmengen

Neues war dann von Wiederkehr in seinem kurzen Statement vor Beginn des Gesprächs erwartungsgemäß nicht zu hören. Es gehe heute in erster Linie darum, auszuloten, ob eine "Reformkoalition möglich ist", sprich: wo es Gemeinsamkeiten und politische Schnittmengen gebe.

Man gehe sehr offen in dieses Gespräch, sagte Wiederkehr, der auch noch einmal die Kernforderungen der Neos betonte: Es brauche "gemeinsame Visionen" im zentralen Zukunftsbereich der Bildung, aber auch ein Mehr an Transparenz in Wien.

Als reines SPÖ-Druckmittel für die - morgigen - Sondierungen mit den Grünen sieht er das heutige Gespräch naturgemäß nicht, betonte der 30-Jährige. Er wisse, dass auch Ludwig es ernst meine.

Nach dem etwa dreistündigen Treffen sprach Wiederkehr von einem „sehr guten, konstruktiven Gespräch“ in guter Atmosphäre. „Der Ball liegt nun bei Michael Ludwig.“ Dieser äußerte sich ähnlich positiv: „Es war eine intensive dreistündige Arbeitssitzung. Über konkrete Inhalte haben beide Parteien Vertraulichkeit vereinbart.“

Wie es weitergeht

Am Dienstag finden die Gespräche mit den Grünen statt, am Mittwoch ist dann die ÖVP-Abordnung zu Gast bei Ludwig. Der SPÖ-Chef wünscht sich bis Mitte, allerspätestens Ende November einen Abschluss der Koalitionsverhandlungen - mit wem auch immer sie nach Abschluss der Sondierungen stattfinden werden. Das wird am kommenden Wochenende feststehen.

Im Vorfeld waren in der SPÖ immer mehr Stimmen laut geworden, in den kommenden fünf Jahre mit den Liberalen zusammenzuarbeiten. Vor allem aus den Flächenbezirken wurden entsprechende Wünsche geäußert.

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