Museumsquartier: Libelle am Leopold-Museum öffnet

Die "Libelle" auf dem Dach des Leopold Museums...
Ab Freitag wird der Zubau für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Bis dahin gibt es ein künstlerisches Rahmenprogramm.

Nach einer - Sie ahnen es - corona-bedingten Verzögerung eröffnet das Museumsquartier (MQ) in dieser Woche seine erste große Erweiterung seit der Eröffnung im Jahr 2001. An sich hätte die "MQ Libelle", so der Name des Veranstaltungsraumes auf dem Dach des Leopold-Museums, bereits im April feierlich eröffnet werden sollen; dieser Termin fiel aber der Pandemie zum Opfer.

Jetzt wird das nachgeholt und die Libelle darf mit einem Festakt am Dienstag endlich landen, bevor sie ab Freitag auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. 

Geplant wurde der rund 500 Quadratmeter große Zubau von den MQ-Architekten Laurids und Manfred Ortner, die mit Punkten verzierte Glasfassade wurde von Eva Schlegel entworfen, die charakteristischen, ringförmigen Beleuchtungskörper auf der die Libelle umgebenden Terrasse von Brigitte Kowanz.

Terrasse für alle

Apropos Terrasse: Deren 600 Quadratmeter stehen ebenfalls ab Freitag bei freiem Eintritt - und ohne Konsumzwang - der Allgemeinheit zur Verfügung und bieten neben Sitzgelegenheiten auch einen vom Café Leopold betriebenen Kiosk.

Museumsquartier: Libelle am Leopold-Museum öffnet

Auf der Terrasse wird eine Lichtinstallation aufgebaut - und ein Kiosk.

Das MQ wäre freilich nicht das MQ, würde im Umfeld der Libellen-Eröffnung nicht auch ein künstlerisches Rahmenprogramm geboten.

So wird auf der Fassade des Leopold Museums die Licht- und Klanginstallation „FRAKTAL“ (Projektion: Di bis So, 18-24h; Soundinstallation: Di bis So, 18-22h) von Alex Kasses zu sehen sein. Dabei wird der Schatten zu einem Objekt der ständigen Transformation. Fragmentarisch bildet dieser aus Struktur und Form der "MQ Libelle“ den Kern der Lichtinstallation.

Die vereinfachten, abstrahierten Strukturen, welche sich im Freien im Licht abzeichnen und den Charakter des neu gestalteten Areals prägen, werden in einer dynamisch animierten Serie durch lichtdurchlässige Schablonen mit sechs beweglichen Lichtquellen auf die Fassade projiziert. Über eine elektroakustische Klangcollage wird mit einem synchronisierten, auditiven Gegenüber die Imagination der sozialen Aspekte des neuen, öffentlichen Raumes inmitten der Stadt angedeutet.

Flüchtige Posaunistinnen

Im Rahmen der Performance "Libelle Flirr“ (Di bis Sa, 18-22h; So 16-20h), ebenfalls von Alex Kasses, erkunden drei Posaunistinnen zirkulierend das Areal und formieren sich zu immer neuen Klangkörpern und Figuren, so unbeständig und flüchtig wie der Flügelschlag einer Libelle. Im Gespann ziehen die Musikerinnen über das Areal und verweilen jeweils für die Dauer einer kurzen Komposition an den unterschiedlichsten Orten. Die Klänge sollen als Verweis auf architektonische Manifestation und als dialogisierende, musikalische Elemente im Kontrast Reflexionen über Bewegung im urbanen Raum anstoßen.

Dazu korrespondierend ist in der MQ Art Box die Installation „SIMILARITIES“ (bis 10.11., Di bis Do, 10-01h; Fr & Sa, 10-02h; So: 10-24h) zu sehen. Die Silhouette der Libelle wird von Alex Kasses in Zusammenarbeit mit „THISPLAY“ in einen dauerhaften Schwebezustand versetzt. Die Arbeit „SIMILARITIES“ verwandelt die MQ Art Box in einen interaktiven Leuchtkörper, dessen Inhalt sich durch Annäherung generiert, verändert und im ständigen Wandel befindet. Während die Form der Libelle ähnelt, tritt die Bespielung in Opposition: Dynamische transparente Formen werden zu noisigen Texturen, es kommt zu physikalisch unmöglichen Ansichten. Niemals gleich und in konstanter Veränderung, eröffnet sich ein Raum der unendlichen Möglichkeiten.

Kommentare