Mordfall Leonie: Verdächtiger ist älter als gedacht

Mordfall Leonie: Verdächtiger ist älter als gedacht
Angeblich 16-Jähriger wurde von Gutachter der Alterslüge überführt. Bei Verurteilung droht damit eine härtere Strafe.

Die Angelegenheit ist bereits aus zahlreichen Asylverfahren bekannt. Asylwerber machen immer wieder falsche Angaben zu ihrem Alter, weil sich mit der Volljährigkeit rechtlich vieles verändert. 18 ist die magische Zahl im Asylverfahren. An ihr entscheidet sich, ob Flüchtlinge in Massenquartieren oder Wohngruppen untergebracht werden oder ob sie ihre Familie nachholen dürfen.

Einer der Verdächtigen im Mordfall Leonie wurde von einem Sachverständigen nun der Alterslüge überführt. Der Afghane Ali Sena H. ist laut dem Gutachten des auf forensische Altersdiagnostik spezialisierten Mediziners, Ernst Rudolf, bereits 19 und nicht wie angegeben 16 Jahre alt, bestätigt Anwalt Mathias Burger.

Mithilfe von Untersuchungen wie einem Handwurzelröntgen oder CT-Aufnahmen stellt der Gutachter das mögliche Alter fest. War der Verdächtige zum Tatzeitpunkt älter als 16 Jahre, hätte dies zur Folge, dass er für den Fall eines Prozesses nicht mehr unter die Jugendgerichtsbarkeit fällt. Für junge Erwachsene (bis 21 Jahre) gelten härtere Strafen. Im Zuge einer Verurteilung würden diese zur Anwendung kommen.

Betäubt

Für den Anwalt des Afghanen ändert sich dadurch aber nichts an der Verantwortung. Laut Ali Sena H. habe er sich an der 13-Jährigen nicht vergangen. „Laut seinen Aussagen hatten er und das Mädchen einvernehmlichen Sex. Später wurde ihm etwas ins Getränk gemischt und er damit betäubt“, erklärt Burger.

Das Mädchen soll in der Wohnung in Wien-Donaustadt von mehreren Asylwerbern sexuell missbraucht und unter Drogen gesetzt worden sein. Die leblose 13-Jährige wurde danach auf einen Grünstreifen gelegt. „Mein Mandant hat die Rettung gerufen“, erklärt Burger. Drei Afghanen sitzen in U-Haft, nach einem vierten wird gefahndet.

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