Mordalarm in Wien: Junge Frau lag tot zwischen Fahrbahnen

WIEN: MORDALARM IN DONAUSTADT - TOTE FRAU AUFGEFUNDEN
Das unbekannte Opfer konnte nicht mehr reanimiert werden. Die Tote wies zahlreiche Verletzungen auf.

In Wien-Donaustadt ist es in der Nacht auf Samstag zu einem Gewaltverbrechen gekommen. Die Polizei ermittelt wegen Mordes.

Die Zeugen fanden die Frau gegen 7.00 Uhr früh an einen Baum gelehnt auf einer Grünfläche neben der Viktor-Kaplan-Straße, berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich. "Sie sind hin und haben gesehen, dass sie nicht bei Bewusstsein ist und sofort Reanimationsmaßnahmen gestartet und Polizei und Rettung verständigt", schilderte der Pressesprecher.

Zwischenzeitlich wurde versucht, die leblose Frau zu reanimieren. Wenige Minuten später trafen sowohl Polizisten als auch Sanitäter der Berufsrettung Wien an Ort des Geschehens ein. Die Einsatzkräfte übernahmen sofort die Reanimation. Sämtliche Versuche die ungefähr 18-Jährige Frau wiederzubeleben blieben laut Polizei jedoch erfolglos.

WIEN: MORDALARM IN DONAUSTADT - TOTE FRAU AUFGEFUNDEN

Im Zuge einer polizeilichen Kommissionierung wurde festgestellt, dass ein Tötungsdelikt nicht ausgeschlossen werden kann. Der Körper der Frau wies einige Hämatome auf. Die Identität der Frau ist unklar. "Sie hatte weder Ausweisdokumente mit, noch sonst etwas, das auf ihre Identität hinweisen würde", berichtete Dittrich. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen aufgenommen. Eine gerichtliche Obduktion soll nähere Aufschlüsse geben.

Bereits 14 Femizide in diesem Jahr

Heuer sind in Österreich bereits 14 Frauen (mutmaßlich) von einem (Ex-)Partner ermordet worden. Das hatte eine Gewaltschutzdebatte ausgelöst. Zuletzt hat das Parlament als Reaktion auf die Häufung von Frauenmorden klar gestellt, dass Sicherheitsbehörden personenbezogene Daten zum Schutz gefährdeter Menschen auch dann an Interventionsstellen übermitteln dürfen, wenn kein Betretungs- und Annäherungsverbot verhängt wurde. Dies gilt besonders im Falle von Stalking. Namen und Kontaktdaten von gefährdeten Personen werden in einer zentralen Gewaltschutzdatei gespeichert.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier: Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555 Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247.

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