Mit seiner eigenen Waffe geschlagen: Räuber von Trafikant überwältigt
Am gestrigen Montagabend drang ein 19-Jähriger mit einer Schreckschusspistole bewaffnet in eine Trafik in der Kainzgasse ein. Trafikant Christian Länger kehrte gerade aus dem Lager zurück, als er den Räuber entdeckte. Dabei machte der 19-Jährige jedoch einen entscheidenden Fehler.
Der Räuber hielt die Waffe nämlich in direkter Reichweite des Trafikanten. Geistesgegenwärtig reagierte der 56-Jährige, entwaffnete sein Gegenüber und schlug ihm mit der Schreckschusspistole zwei Mal auf den Kopf. Dieser ging dann verwundet zu Boden und Länger konnte die Polizei verständigen. "Als er dann ruhig war, habe ich die Polizei alarmiert. Es hat länger gedauert bis Einsatzkräfte und WEGA hier waren, als der ganze Zwischenfall“, scherzt Länger, der privat Waffen besitzt. Der 19-Jährige versorgte seine blutende Wunde dann mit Klopapier aus dem WC-Bereich der Trafik.
Angst hatte Länger laut eigenen Aussagen jedoch keine: "Das Adrenalin hat einfach gewirkt. Ich hatte einfach keine Zeit, um Angst zu haben." Schon einmal sei der Trafikant, wenn auch in einem anderen Job, überfallen worden. Auch dort glückte der Raub nicht, was an der starken Alkoholisierung des Täters lag. "Der kam mit einem 'Sechsertragerl' Bier bei der Tür rein und meinte mich auszurauben. Dann hat er aber schnell bemerkt, dass ich einen Kopf größer bin als er. Anschließend hat er sich bei mir noch bedankt, dass ich ihn nicht angezeigt habe", lacht Länger.
Keinen Selbstverteidigungskurs absolviert
Aktuell sei es besonders aufgrund der Maskenpflicht im Innenraum schwierig, potenzielle Unruhestifter zu erkennen. "In Zeiten von Corona ist es gar nicht so leicht die Leute einzuschätzen und wie sie bestimmte Aussagen eigentlich meinen", erklärt der Trafikant. Selbstverteidigungskurs habe Länger übrigens keinen absolviert.
Kurios war die Anmerkung des jungen Räubers in Richtung Trafikant: „Er bat mich ihm kein Hausverbot zu erteilen, dafür würde er auch einkaufen kommen.“ Christian Länger, der sich am nächsten Tag schon wieder scherzend mit seinen Stammkunden zeigte, wäre dies kein Problem: „Solange er sich benimmt und keine Waffe mit hat, wäre mir das sogar egal.“ Der 19–Jährige wurde ins Spital gebracht, Trafikant Christian Länger blieb unverletzt.
Kommentare