Dieser verpflichtet das WUK zu einer Jahresmiete von 360.000 Euro. Davor stellte die Stadt das Gebäude mietfrei zur Verfügung. Damit die nun anfallenden Kosten auch gedeckt werden können, sollen interne Nutzungsverträge an die 150 Gruppen des Hauses, die in sieben autonome Bereiche unterteilt sind, vergeben werden. Das wird stark kritisiert – vor allem von „Asyl in Not“.
Haftungskonstruktion
Die Organisation behauptet, der WUK-Vorstand versuche sie in eine „Vertragskonstruktion zu drängen, die nicht absehbare Haftungen und finanzielle Verbindlichkeiten mit sich bringt“. Kurz gesagt: Die innere Umstrukturierung sieht eine Haftungskonstruktion vor, nach der alle Vereine eines Bereichs gemeinsam für die jeweils zugewiesen Kosten aufkommen müssen. Das bedeutet aber auch: Wenn ein Verein nicht zahlt, müssen das andere Vereine ausgleichen.
„Wir können keinen Vertrag unterschreiben, in dem wir Haftungen in unbekannter Höhe für andere Vereine eingehen“, betont Kübra Atasoy, Vorsitzende von „Asyl in Not“. Daher fordert die Menschenrechtsorganisation anstelle des bereichsinternen einen direkten Vertrag mit dem WUK-Vorstand, „der unsere Verbindlichkeiten und Rechte genau benennt“, heißt es von „Asyl in Not“. Ein solcher Vertrag sowie weitere ähnliche Vorschläge wurden seitens des WUKs jedoch abgelehnt.
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Dazu kommt, dass die 150 Vereine des Hauses seit April ihre Arbeit temporär woanders fortsetzen müssen. Grund dafür ist die oben genannte Sanierung des WUK. Für die Dauer der Umbauarbeiten organisierte das WUK daher Ersatzquartiere für die Vereine. „Asyl in Not“ ging allerdings leer aus – und das trotz mehrmaliger Zusage eines Quartieres.
Laut Atasoy habe das WUK bereits im November gewusst, dass ein Notquartier fehle. Mitgeteilt worden sei es dem Verein aber erst Ende Jänner. „Mit der Drohung, kein Ersatzquartier und keine Rückkehrvereinbarung bereitzustellen, will man uns in das fragwürdige Vertragskonstrukt zwingen“.
Auszug aus dem WUK
Die Causa, dass kein Ersatzquartier für „Asyl in Not“ gefunden werden konnte, begründet WUK-Obfrau Margit Wolfsberger mit einer „bedauerlichen Überschneidung mit den Bauarbeiten“. Die Kommunikationsprobleme gesteht sie ein. Einem direkten Vertrag zwischen dem WUK-Vorstand und dem Verein könne sie aber nicht zustimmen. Denn: „Wir als Vorstand haben nichts mit der Raumvergabe zu tun, darum kümmert sich das WUK-Forum. Ein Vertrag mit uns hätte null Bedeutung“.
Nach Diskussionen ist „Asyl in Not“ nun aus dem WUK und ins Werkl im Goethehof eingezogen. Trotz Auseinandersetzung hofft WUK-Obfrau Wolfsberger auf weiteren Kontakt und dass noch vor Abschluss der Bauarbeiten eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann.
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