So fordert sogar der Verein von hundert Margaretner Geschäftsleuten eine Verkehrsberuhigung. "Die Verkehrssituation am Margaretenplatz ist völlig unzeitgemäß", sagt Obfrau Angelika Wenzel-Göth. Für die Geschäftsleute "haben - neben der Verkehrsberuhigung - die Verbesserung der Radwege und vor allem ein praktikables Konzept für die Anlieferung zu und die Abholung von den Geschäften und Lokalen höchste Priorität".
In einer Befragung von 250 Anrainern durch die NEOS sprachen sich jeweils über 80 Prozent für eine Bevorzugung der Fußgänger, mehr Grünflächen und Barrierefreiheit aus. Eine Person brachte es auf den Punkt: „Traut euch, die Autos zu verbannen!“, lautet das pinke Fazit.
"Was sollen sich die Margaretner für das öffentlich angekündigte Leuchtturmprojekt Margaretenplatz wünschen dürfen, wenn der Wiener Magistrat nicht sagt, was für die Gumpendorferstraße, die Linke und Rechte Wienziele, die Schönbrunnerstraße, die Wiedner Hauptstraße und die Favoritenstraße langfristig geplant wird. Gibt es ein solches Konzept überhaupt? Da und dort ein breiterer Radlerweg, ein paar Bäumchen und paar Sesseln auf neuem Asphalt - auf denen bis dato niemand sitzt -, sie können eine langfristige durchdachte Verkehrsplanung nicht ersetzen", fordert Schlossquadrat-Gastronom Stefan Gergely eine große Lösung.
Doch dafür braucht es vor allem Zeit, denn für ein langfristiges Konzept müssten viele wichtige Player an Bord geholt werden. Eine Verlegung des 13A etwa würde Gespräche mit und eine Umplanung durch die Wiener Linien erfordern, das alles dauert eher Jahre als Monate. Fast verdoppeln könnte man die Fläche des Platzes mit einer Öffnung der Allee rund um den Margaretenhof. Dieser gehört zur Karl-Wlaschek-Stiftung Amisola. Dort erfuhr man überhaupt erst durch eine KURIER-Anfrage, dass es Umbaupläne gibt.
Somit könnte die Zeit knapp werden, im Herbst soll (zeitgleich mit der Landtagswahl) bereits mit Detailplanung und Umbau begonnen werden. Die Bezirks-Grünen schalten bereits Inserate in den sozialen Medien, dass die SPÖ die Wünsche der Bewohner gar nicht umsetzen möchte.
Bezirksvorsteherin Silva Jankovic (SPÖ) sieht das anders: "Rund 650 Rückmeldungen wurden über die Online-Befragung eingereicht, und etwa 150 Fragebögen analog übermittelt. Diese Anregungen decken ein breites Spektrum an Ideen zur Gestaltung und Nutzung des Grätzls ab. Derzeit befindet sich die Auswertung in den Händen eines externen Büros, das die eingegangenen Vorschläge systematisch analysiert. Erste Ergebnisse erwarten wir im 1. Quartal 2025."
Und weiter: "Was den 13A und die mögliche Öffnung des Margaretenhofes betrifft, möchte ich betonen, dass wir die weiteren Schritte auf Basis der ausgewerteten Ergebnisse des Beteiligungsprozesses gestalten werden. Zunächst ist es uns wichtig, die Ideen und Bedürfnisse der Anwohner vollständig zu erfassen und in die weiteren Planungen einzubeziehen. Erst danach können wir konkrete Aussagen treffen."
Beobachter rechnen aber ohnehin nicht damit, dass der Bezirk das alles entscheidet. Die tatsächlich Verantwortliche ist am Ende die Stadträtin Ulli Sima.
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