Lipizzaner-Affäre: Ministerin Köstinger verlangt Aufklärung

Lipizzaner-Affäre: Ministerin Köstinger verlangt Aufklärung
Nach Vorwürfen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden sind die Geschäftsführung und die Aufsichtsräte zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Nach Vorwürfen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden der Spanischen Hofreitschule - er soll auf Kosten der Hofreitschule einen Lipizzaner-Hengst seiner Tochter zureiten haben lassen - will Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) die Vorfälle „rasch und umfassend“ prüfen lassen und aufklären. Sowohl die Geschäftsführung als auch die drei vom Ministerium entsandten Aufsichtsräte wurden aufgefordert, „eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen zu übermitteln“.

Die Stellungnahme soll dem Eigentümerministerium zufolge folgende Elemente beinhalten: „eine Darstellung der Rechtmäßigkeit, des Umfangs und der Marktüblichkeit des Einstellvertrags, insbesondere vor dem Hintergrund der gültigen Compliance-Bestimmungen“ sowie „eine Darstellung, ob und wie mögliche Interessenskonflikte bzw. die Inanspruchnahme ungerechtfertigter Vorteile vermieden wurden“.

Schaden von 700.000 Euro?

Sonja Klima, Chefin der Spanischen Hofreitschule in Wien, hatte am Dienstagabend im ORF die jüngsten Vorwürfe gegen ihre Institution bestätigt. Wie erst unlängst bekannt wurde, soll der Aufsichtsratsvorsitzende einen Hengst für seine Tochter in der Hofreitschule ausbilden haben lassen, ohne dafür zu bezahlen. 

Die Bereiter der Hofreitschule sollen sich acht Jahre lang um das Pferd gekümmert haben, der Wert des Tiers soll sich dadurch mehr als verzehnfacht haben. Zudem soll die Tochter des Aufsichtsrats seit Jahren gratis Reitstunden bekommen. Die Höhe des Schadens für die Republik wird auf 700.000 Euro geschätzt. Neos und FPÖ fordern nun seinen Rücktritt und eine finanzielle Gutmachung.

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