Innen versus Außen
Lebt man in einem Außenbezirk, bringt das Liefern manchmal Herausforderungen mit sich. In Floridsdorf, in der Donaustadt und in Liesing muss man zum Beispiel mit viel Hunger bestellen.
Oder zumindest nicht alleine. Der durchschnittliche Mindestbestellwert liegt hier nämlich bei 14 bis 16 Euro und ist damit empfindlich teurer als in den inneren Bezirken. Hier kann man schon um 5 bis 8 Euro Essen bestellen.
Wobei es sich natürlich auch in den Randbezirken lohnt, ein passendes Lokal ums Eck zu suchen: Ein Restaurant aus dem Grätzel liefert meist auch ohne Mindestbestellwert. Und schneller geht es meistens auch.
Ein ebenfalls bekanntes Problem aus den Randbezirken: Man entdeckt ein Lokal, wohnt aber für die Belieferung zu weit weg. Beziffern, wie oft einen dieses Schicksal treffen kann, lässt sich das aber nicht.
Wie viele Restaurants tatsächlich in die einzelnen Bezirke liefern, kann Mjam nämlich nicht genau ermitteln. Denn viele Lokale decken gar nicht ganze Bezirke ab, sondern teilweise nur Straßenzüge.
Wartezeit 45 Minuten
Zumindest bei der Lieferdauer muss man sich aber auch in den Außenbezirken nicht benachteiligt fühlen. Im Schnitt wird wienweit innerhalb von 45 Minuten geliefert, wenn die Restaurants selbst die Zustellung koordinieren.
Wenn die Radflotte von Mjam die Lieferung übernimmt, sind es nur 30 Minuten – laut Mjam.
Wer annimmt, dass sich alle Wienerinnen und Wiener nur noch beliefern lassen und gar nicht mehr selber kochen, irrt übrigens gewaltig. Überraschend ist nämlich, dass der Lockdown laut den Daten von Mjam nicht zu einem kompletten Lieferboom geführt hat.
Bestellrückgänge von bis zu 20 Prozent
Zumindest am Anfang der Pandemie war sogar das komplette Gegenteil der Fall. Laut Delivery Hero, der Dachmarke zu der auch Mjam zählt, wurden ab März 2020 für einige Wochen in ganz Europa Bestellrückgänge von bis zu 20 Prozent verzeichnet.
„Wir gehen davon aus, dass es daran lag, dass sich viele Menschen mit Nudeln und Reis versorgt und Zuhause gekocht haben“, sagt Geschäftsführer Artur Schreiber.
Seit November ist die Bestellfreudigkeit aber wieder stark gestiegen. Zum einen, weil die Restaurants erneut schließen mussten, zum anderen, weil im Winter traditionell mehr bestellt wird als im Sommer.
Das habe ihn sehr gefreut, so Schreiber, weil „die Restaurants auf jede einzelne Bestellung angewiesen sind, um den Lockdown wirtschaftlich überleben zu können.“
Wer gemeinsam Pizza bestellen, aber keine Diskussion anzetteln will, welche es denn sein soll, ist wohl mit Salamipizza und Margherita auf der sicheren Seite. Das sind die zwei beliebtesten Sorten Wiens.
Dann muss nur noch geklärt werden, ob der Hunger auch wirklich klein genug ist, um zu teilen.
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