Wie die Befragung konkret vonstattengehen soll, wird aber erst nach einer offiziellen Beauftragung durch den Bezirk ausgearbeitet. Den Beschluss für die Finanzierung der Bürgerbeteiligung will der Finanzausschuss des Bezirksparlaments am 14. März fassen.
Viele Leute, viele Autos
Die Situation auf der Landstraßer Hauptstraße ist jedenfalls besonders. Begrenzt vom Stadtpark auf der einen und der Schlachthausgasse auf der anderen Seite, ist sie laut Passantenzählung der Wirtschaftskammer Wien zumindest in Teilen eine der meistfrequentierten Einkaufsstraßen der Stadt.
Bei jenen, die einen Standort für ihr Geschäft oder Büro eröffnen wollen, ist das Rochusviertel einer der am meisten nachgefragten Standorte. Mit dem Rochusmarkt gibt es einen der bekanntesten Wiener Märkte – und laut Zählung des Marktamts aus dem Jahr 2022 ist er auch jener mit den zweitmeisten Besucherinnen und Besuchern.
Dazu kommt eine verkehrstechnisch brisante Gemengelage: Auf der Landstraßer Hauptstraße ist viel Autoverkehr, einen baulich getrennten Radweg gibt es nicht. Stattdessen einen – keine Sicherheit bietenden – Mehrzweckstreifen, und auch der ist nicht durchgehend. Immer wieder kommt es zu Unfällen mit querenden Passantinnen und Passanten sowie zu Dooring (Unfälle, bei denen Radfahrerinnen und Radfahrer zu Sturz kommen, weil die Türen parallel parkender Autos plötzlich geöffnet werden, Anm.), insbesondere auf Höhe des Einkaufszentrums Galleria und des Rochusmarkts.
Keine schnelle Lösung
Erste Ergebnisse der Erhebung der MA 28 haben nun ergeben, dass eine schnelle Verbesserung der Situation, etwa mittels Vorziehungen, wegen der baulichen Gegebenheiten (Garageneinfahrten, Pflasterung und bestehender Bäume) nicht funktioniere. „Man muss alles angreifen“, heißt es aus dem Büro des Bezirksvorstehers.
Wie genau die Umgestaltung aussehen soll, steht noch nicht fest. Auch nicht, ob eine Verkehrsberuhigung, etwa in Form einer Begegnungszone, angedacht ist (gegenüber der Kronen Zeitung war eine solche Ende des vergangenen Jahres übrigens noch ausgeschlossen worden).
Diese fehlende Einschränkung ist den Grünen im Bezirk ein Dorn im Auge. Sie fürchten, dass der Bezirk Einzelinteressen zu viel Aufmerksamkeit schenken und so das große – begrünte – Ganze aus dem Auge verlieren könnte: „Man kann in Zeiten eines Klimanotstands nicht sagen: Ihr könnt alles haben, was ihr wollt.“
Der Bezirk will jedoch ein „ergebnisoffenes Verfahren“ und eine „breit gefächerte“ Umfrage – bis auf zwei Fixpunkte: Die Buslinie 74A, die zwischen Stubentor und St. Marx verkehrt, soll ebenso bleiben wie die Rettungszone beim Franziskus-Spital in der Nähe von Wien-Mitte.
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