Kurden-Demo: 300 Polizisten im Einsatz

Auch diesen Samstag gehen Kurden in Wien auf die Straße
Nach gewaltsamem Zwischenfall erhöht die Exekutive ihre Präsenz.

Gegen die derzeitige Politik in der Türkei gehen am Samstag wieder kurdische Aktivisten auf die Straße. Bereits am vergangenen Samstag war es bei einer Kundgebung am Stephansplatz zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit Unterstützern des türkischen Präsidenten Erdogan gekommen. Pfefferspray wurde versprüht, ein Polizist verletzt.

Die Demo dürfte außerdem Ziel eines Sabotage-Aktes geworden sein: Ein Unbekannter löste mit einem "Allahu Akbar"-Ruf eine Massenpanik unter Demonstranten und anderen Fußgängern aus. Zudem mussten mehrere Kurden von der Exekutive des ORF-Zentrums am Küniglberg verwiesen werden.

Polizei-Angaben zufolge sollen am Samstag 500 pro-kurdische Demonstranten auf die Straße gehen. Allerdings wurde nach lauter Kritik der City-Geschäftsleute die Route so geändert, dass der Stephansplatz ausgespart wird. Diesmal wird der Demo-Zug ab 16.00 Uhr vom Schwarzenbergplatz losziehen und gegen 19.30 Uhr auf der Ringstraße vor dem Parlament enden.

Kurden-Demo: 300 Polizisten im Einsatz
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Die Organisatoren wollen mit ihrem Marsch ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und für den dort inhaftierten und isolierten Chef der kurdischen Arbeiter-Partei PKK, Abdullah Öcalan, setzen.

Verfassungsschutz

"Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass es zu Störaktionen kommen wird", sagt Polizei-Pressesprecher Patrick Maierhofer. Die Erkenntnisse aus der vergangenen Kundgebung seien in die Einsatzplanung eingeflossen. Der Verfassungsschutz hat überdies eine Einschätzung über die Gefährdungslage vorgelegt. In Summe werden 300 Polizisten im Einsatz sein, die die Demo begleiten, den Verkehr regeln und sensible Einrichtungen schützen werden. "Sollte es zu Störaktionen oder strafbaren Handlungen kommen, wird von unserer Seite rigoros eingeschritten", erklärt Maierhofer weiters. Eine Gegendemo ist nicht angemeldet. Ein Szenario wie vergangene Woche, als beim Abstrom Demonstranten gezielt provoziert wurden, lasse sich aber nicht zu 100 Prozent verhindern, betont der Sprecher.

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