Kunstsupermarkt eröffnet: Original-Werke von 69 bis 359 Euro

Ein Blick in den Kunstsupermarkt: Ab 20. Oktober sind die Türen für Besucher wieder offen.
Der Markt in der Mariahilferstraße findet zum 15. Mal statt – für die Dauer von vier Monaten.

Den Spruch an der Secession (Anm.:„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“) kennt fast jeder. Und mittlerweile gehört – nach 15 Jahren – auch der Wiener Kunstsupermarkt in der Passage bei der Mariahilfer Straße 103 fast so zu Wien, wie der in Gold geschriebene Spruch an der Secession.

"Die Grundidee ist und war es immer, den elitären Kunstmarkt aufzubrechen“, sagt Peter Doujak. Der Kunstmanager und -händler ist bekannt für die Lange Nacht der Museen. Er brachte die Eventnacht, die er 1992 in Berlin entdeckte, nach Wien. Genauso wie den Supermarkt für Kunst, den es auch in Deutschland und der Schweiz gibt.  

Kunstsupermarkt eröffnet: Original-Werke von 69 bis 359 Euro

Die Bilder auf den Wänden sind dann in den Kartons zu finden und zu durchstöbern.

Der Markt ist von Mittwoch, den 20. Oktober bis 19. Februar für Besucher geöffnet. Dort kann man Originalkunstwerke von 90 internationalen und nationalen Künstlern in allen Stilen erstehen: Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Bilder auf Kartons und Scherenschnitte.

Doujak sucht die Künstler selbst aus. Die Preiskategorien sind 69, 129, 249 und 359 Euro. Man findet dort Werke von etablierten Künstlern wie dem Straßenkünstler Golif (bekannt für Gestalten im dunklen Mantel) oder von unbekannten Studenten und Senioren.

Mitterlehner alleine im Parlament

„Wir haben zum Beispiel eine Baum-Serie des pensionierten Bühnenbildners Rudolf Schneider-Manns Au“, sagt Doujak. Diesmal gibt es auch eine Barcelona-Ecke mit Bildern von Künstlern aus der spanischen Stadt und sogar ein Foto von Reinhold Mitterlehner, auf dem er alleine im Parlament abgebildet ist.

Kunstsupermarkt eröffnet: Original-Werke von 69 bis 359 Euro

Eine Fotografie des Kärntners Gernot Singer im Kunstsupermarkt zeigt den ehemaligen ÖVP-Politiker Reinhold Mitterlehner alleine im Parlament. 

"Im Jahr bekomme ich rund 150 Bewerbungen, nur zehn schaffen es in die Auswahl", erklärt Doujak über die Künstlerwahl. Die Bilder wandern manchmal auch zu den anderen Kunstsupermärkten - nach Deutschland oder in die Schweiz.

"Der Supermarkt kann so ein Sprungbrett für junge Künstler sein", sagt er. Finanzielle Förderungen gibt es für den Supermarkt keine. Sie finanzieren sich auch über die Verkäufe der Kunstwerke, heißt es. 50 Prozent werden von den Künstler an den Supermarkt abgegeben.

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Unter den Originalkunstwerken der 90 internationalen und nationalen Künstler gibt es fast alle Stile: Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Bilder auf Kartons oder auch Scherenschnitte.

15. Wiener Kunstsupermarkt vom 20. Oktober 2021 bis 19. Februar 2022
6., Mariahilfer Straße 103 (
Höhe der U3 Station Zieglergasse)

Öffnungszeiten: 
Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr  

Kontakt Kunstsupermarkt: Tel.: +43 660 643 14 09

E-Mail: info@kunstsupermarkt.at

Web: www.kunstsupermarkt.at, www.facebook.com/kunstsupermarkt.at, www.instagram.com/kunstsupermarktoesterreich 

Mehr Frauen als Männer seien auch dieses Jahr beim Kunstsupermarkt vertreten.  "Zwei chinesische Künstlerinnen", meint Doujak,"sind neu im Markt". Yang He etwa ist die Tochter eines bekannten chinesischen Maler. Sie arbeitet mit Tusche und bei ihr fließen chinesische Traditionen und der europäischer Stil zusammen. "Sie lebt nämlich in Wien", sagt Doujak.

Weitere außergewöhnliche Künstlerinnen sind Irene Mischak aus Graz oder Marlies Plank aus Wien. Die ehemalige Mathematikstudentin und mittlerweile bekannte Malerin Irene Mischak arbeitet jetzt auch erstmals auf Karton. Und auf diesem Material spielt sie sich mit ihren realistischen Darstellungen, etwa einem Gesicht, das aus dem Karton hervorblickt. Interessant sind auch die Bilder der Fotografin und Grafikkünstlerin Marlies Plank.

Rosa Elefant in barocken Bildern

In ihren digital bearbeiteten Bildern ist diesmal der rosa Elefant in barocke Bilder geschlüpft. Sie bietet ein breites Spektrum an Fotografien und digitalen Collagen. Außerdem hat sie bereits Stoffkollektionen für das Modehaus Valentino und Designs für Ritzenhoff kreiert.

Laut Geschäftsführer Doujak können die Bilder auch jederzeit bis zum Ende der Saison (Februar 2022) umgetauscht werden. "Aber wirklich wenige machen es, weil Kunst dann meistens so glücklich macht", sagt er. 

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