Nächste Station: Ein Lokal, in dem sich die Gäste mit lauter Volksmusik gerade einen schönen Abend machen. „Wir sind ja keine Kriminellen!“, schreit der Wirt an der Eingangstür. Er kann nicht so recht verstehen, warum vor dem Lokal so viele Beamte stehen.
Die Gäste sind nervös und beschweren sich über das in ihren Augen „unhöfliche“ Verhalten der Kontrolleure. Trotzdem zeigen sie schließlich ihre gelben und grünen Zertifikate her. Auf der gegenüberliegenden Seite ist „geschlossene Gesellschaft“. Die Stimmung ist hier viel freundlicher: Die Gäste lachen bei der Kontrolle, machen sogar Fotos von den Beamten.
„Wenn in einem Lokal fünf Personen sitzen, werden alle kontrolliert“, erklärt ein Polizist. „Wenn es 200 sind, machen wir es stichprobenartig.“ Das jetzt schon etwas erschöpfte Team sollte noch bis in die Morgenstunden im Einsatz sein. Das wird auch in den nächsten Tagen und Wochen so sein.
Knapp 100 Verstöße
Seit der Einführung der 2-G-Regel am 8. November wurden insgesamt 700 Wiener Betriebe und 5.000 Personen kontrolliert. Dabei gab es knapp 100 Anzeigen und Organmandate.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kündigte vor wenigen Tagen an, 800 zusätzliche Beamte abzustellen. Der Kontrolldruck werde „deutlich erhöht“. Vor allem die Bereitschaftseinheit soll zum Einsatz kommen.
Nehammer warnte einmal mehr vor gefälschten Impfzertifikaten. „Das Fälschen ist ein schweres Delikt. Wir reden hier von Betrug und Urkundenfälschung. Da befinden wir uns bereits im Strafrecht“, so der Minister. 500 Anzeigen habe es deshalb bisher gegeben.
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