1974, also vor 50 Jahren, lockte die „Wiener Internationale Gartenschau 1974“ rund 2,6 Millionen Besucher nach Oberlaa – danach wurde das Areal, der Kurpark, öffentlich zugänglich gemacht.
Heuer wird die Realisierung eines Parks auf den Weg gebracht, der der größte sein wird, der seit damals in Wien entstanden ist. Der „Park der Artenvielfalt“ wird östlich des Badeteichs Hirschstetten in der Donaustadt entstehen. Mit elf Hektar ist er zwar wesentlich kleiner als der Kurpark Oberlaa, der 60 Hektar umfasst, dafür aber größer als der Stadtpark, der auf etwas weniger als zehn Hektar kommt.
Der neue Park, dessen erste Teile im Frühsommer 2025 fertiggestellt sein sollen, soll der „Wahrung und Entfaltung urbaner Artenvielfalt“ dienen, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei der Klubtagung der Wiener SPÖ, die am Dienstag und Mittwoch im Burgenland stattfand. Bei der alljährlichen Veranstaltung werden traditionell anstehende Projekte vorgestellt – in der Vergangenheit etwa Leuchtturmprojekte wie der Bau der U-Bahnlinie U5.
Ganz so strahlend sind die Leuchttürme in diesem Jahr nicht. Das räumte auch Klubvorsitzender Josef Taucher ein, es gäbe aber in allen Bereichen Neuerungen. Und einige davon haben Bezug zum Klimathema. Die Wiener SPÖ wurde in der Vergangenheit immer wieder für ihre Klimapolitik – unter anderem wegen des Vorantreibens des Lobautunnels – kritisiert.
Etwas, das Bürgermeister Michael Ludwig nicht so stehen lassen wollte. Die Stadt Wien sei auch hier immer ein Vorreiter gewesen, wie er betonte. So wurde im Zuge der Grünraumoffensive für die Jahren 2021 bis 2025 beschlossen, rund 400.000 m² Parkflächen umzugestalten oder neu zu schaffen. Mit dem „Park der Artenvielfalt“ sei jetzt schon klar, dass man dieses Ziel bei Weitem übertreffen werde, sagt Czernohorszky.
Auch Planungsstadträtin Ulli Sima verwies auf ein Park-Projekt aus ihrem Ressort: den bereits angekündigten Tangentenpark an der Ostbahn, bei der aus dem Verkehrsfunk wohl österreichweit bekannten – und mittlerweile abgerissenen – „gesperrten Ausfahrt Simmering“. Dort entsteht ein Landschaftspark mit öffentlichen Grün- und Freiräumen, Sportangeboten, Wasserflächen sowie Fuß- und Radwegen. Die Fertigstellung soll am 28. und 29. Juni gefeiert werden. Das Projekt sei „ein Paradebeispiel unserer Raus-aus-dem-Asphalt“-Strategie, so Sima.
Ferner wird der „Klima-Campus“ ins Leben gerufen: Auf www.wien.gv.at/klima-campus sind ab sofort Führungen, Workshops, Ausflugsziele und Info-Materialien für Interessierte abrufbar.
Neue Strategie für Pensionisten-Wohnheime
Seit mehr als 60 Jahren sind die Pensionisten-Wohnheime „Häuser zum Leben“ in Wien eine wichtige Anlaufstelle für Senioren. In diesen 60 Jahren habe sich aber viel verändert, erklärte Sozialstadtrat Peter Hacker bei der Klubklausur der SPÖ Wien. Der Grund: Die Bevölkerung wächst, wird älter, und die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner haben sich geändert. Die Senioren würden tendenziell später einziehen als früher, hätten dann aber einen höheren Betreuungs- und Pflegebedarf. Darum sollen nun bis 2030 insgesamt 450 zusätzliche Pflegeplätze in den Einrichtungen geschaffen werden.
„Mit Blick auf die Nachfrage in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erhöhen wir sukzessive die stationären Pflegeplätze und stellen Personalwohnungen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Drittstaaten zur Verfügung“, sagte der Geschäftsführer der „Häuser zum Leben“, Christian Hennefeind.
Als erster Schritt werden das Haus Haidehof in Simmering sowie das Haus Maria Jacobi im 3. Bezirk den neuen Vorgaben entsprechend neu gebaut. In weiteren Niederlassungen, insgesamt gibt es derzeit 30 in Wien, werden Umbauarbeiten vorbereitet. Kantine für alleGleichzeitig ist aber auch eine stärkere Einbettung in die Umgebung geplant. Personen aus der Nachbarschaft sollen dort Angebote – etwa Kulturveranstaltungen oder auch die günstigen Essensmöglichkeiten – nutzen können. Insbesondere Alleinerziehende oder Menschen mit Behinderung sollen davon profitieren.
Neue Kollektivverträge für Wiener Bühnen
Ab 1. September gelten an den Wiener Bühnen Theater in der Josefstadt, Volkstheater und Theater der Jugend neue Kollektivverträge für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen . Dabei seien sowohl die Entwicklungen der Arbeitswelt in den vergangenen vier Jahrzehnten als auch das Thema Fair Pay berücksichtigt worden, hieß es am Mittwoch. Man sei damit „den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gewachsen“, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion-Gewerkschaft, zeigte sich wegen des „Verhandelns auf Augenhöhe“ erfreut.
Mehr Ausbildungsplätze für Elementarpädagogik
Die Ausbildung an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (bafep21) in Floridsdorf soll deutlich ausgebaut werden, so die Gemeinderäte Nicole Berger-Krotsch und Marcus Gremel. So soll dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Ebenfalls werde das Unterstützungspersonal an Schulen je nach Bedarf aufgestockt. Schulen mit größeren Herausforderungen sollen bei der Förderung der Kinder zusätzliche finanzielle Mittel erhalten.
Geförderte Wohnungen
Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál kündigte die Wohnbauoffensive 2024+ an. Es sollen 6.100 zusätzlich geförderte Wohnungen geschaffen werden.
Jugendstiftung für arbeitslose Jugendliche
Finanzstadtrat Peter Hanke berichtete von dem Mentoringsystem Jugendstiftung. Ab 2025 soll 1.000 arbeitslos gemeldeten Wienerinnen und Wienern zwischen 18 und 24 Jahren der Einstieg in Zukunftsberufe ermöglicht werden. Während der Ausbildung, deren Kosten übernommen werden, erhalten die jungen Menschen ein Stiftungsarbeitslosengeld sowie eine zusätzliche Aufwendung von mindestens 150 Euro netto pro Monat. Für die Maßnahme werden 15 Millionen Euro in die Hand genommen.
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