Lehrerinnen kämpfen gegen ihre Entlassung

Der Bahnübergang Leobendorf
Zweite Pädagogin klagt. Der erste Gerichtstermin in der Causa findet am 21. Oktober statt.

Elf Jahre lang war sie Volksschullehrerin, jetzt soll alles aus sein: Die 41-Jährige wurde entlassen, weil sie gemeinsam mit drei Kolleginnen 83 Schüler über einen geschlossenen Bahnübergang in Leobendorf, NÖ, gelotst haben soll – der KURIER berichtete. Doch sie wehrt sich. Und ist somit die zweite Lehrerin, die in die Offensive geht.

"Es gab großen Druck, dass die Schüler pünktlich wieder zurück sind. Ein Ganztagesausflug war nicht erlaubt", sagt ihr Anwalt Gunter Österreicher. Die Entlassung erfolgte ohne inhaltliche Einbindung der Lehrervertretung. Der Entlassungsgrund wurde offiziell noch gar nicht bekannt gegeben und einem etwaigen Strafverfahren vorgegriffen.

Deshalb hat man nun eine Feststellungsklage eingebracht. "Wir klagen auf ein aufrechtes Dienstverhältnis." Auch wie es dazu gekommen sei, dass die Schulkinder plötzlich zu laufen begonnen hatten, sei noch immer unklar.

Lehrerinnen kämpfen gegen ihre Entlassung
Rechtsanwalt Gunter Österreicher
Jene Kollegin, die von den Anwälten Alfred Boran und Mathias Burger vertreten wird,hat diesen Schritt ebenfalls gesetzt. Am 21. Oktober wird der erste Termin beim Arbeitsgericht stattfinden. Somit ist es fast ausgeschlossen, dass sie im September wieder unterrichten kann.

Doch Burger hat die Hoffnung nicht aufgegeben: "Uns wäre eine menschliche Lösung am liebsten. Meiner Mandantin geht es nur darum, dass sie ihre Kinder wieder hat." Und das würde auf Gegenseitigkeit beruhen. Sowohl Kinder als auch Eltern stehen hinter den betroffenen Lehrerinnen.

Insgesamt waren vier Pädagoginnen und mehrere Eltern als Begleitpersonen bei dem Ausflug im vergangenen Juni dabei. Um den Zug nach Wien zu erwischen, dürften sie mit den Schülern unter den geschlossenen Schranken zum Zug gelaufen sein.

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