Doppelmord in Wien: Polizei spricht von "willkürlichen Taten"

Doppelmord in Wien: Polizei spricht von "willkürlichen Taten"
Bisher kein erkennbares Motiv. Die Einvernahme scheitertte wegen aggressiven Verhaltens.

Zwei von drei Morden in 2023 in Wien dürften geklärt sein. Wie die Polizei am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, wurde ein 50-jähriger obdachloser Pole festgenommen, der sowohl eine 31-jährige zweifache Mutter als auch einen ehemaliger Apotheker (74) getötet haben soll. Wie Oberstleutnant Dietmar Berger sagte, gibt es kein erkennbares Motiv. „Es scheint sich um willkürliche Taten gehandelt zu haben“, so Berger.

Auf die Spur des Mannes kam die Polizei durch einen Hinweis von Journalisten, die eine verdächtige Person beim zweiten Tatort wahrgenommen hatten. Durch die Auswertung der DNA-Spuren konnte der Mann dann überführt werden. Eine Einvernahme des Verdächtigen scheiterte, da dieser gegenüber der Polizei derartig aggressiv war, dass die Spezialeinheit WEGA angefordert werden musste.

Ungeklärte Morde in Wien: Das war die Pressekonferenz

  • |Markus Strohmayer

    U-Haft und psychiatrisches Gutachten

    Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, sagte, man wolle nach der Einvernahme die U-Haft verhängen und ein psychiatrisches Gutachten anordnen. Der Mann gelte als hochgefährlich.

  • |Markus Strohmayer

    Zusammenhang mit Home Invasion in Wien-Neubau?

    Auch, ob ein Zusammenhang mit dem Tod einer Pensionistin in der Bandgasse im Mai besteht, wird untersucht. Aufgrund der Tatorte, die sehr unterschiedlich hinterlassenen wurden, scheint das aber eher unwahrscheinlich.

  • |Markus Strohmayer

    Keine Details zu den Kindern

    Klar ist, dass die Kinder der 31-Jährigen zum Tatzeitpunkt im Haus waren. Ob er diese bewusst verschont wurden, war zunächst nicht klar. Die Polizei wird diese morgen "schonend" einvernehmen.

  • |Markus Strohmayer

    Mutmaßlicher Täter kam zum Haus der getöteten Mutter zurück

    Zur Festnahme kam es schließlich dank eines aufmerksamen Zeugen. Der Verdächtige kam am gestrigen Montag zurück in die Tatortnähe und wollte dort in ein leerstehendes Haus einbrechen. Er wurde beobachtet und die Polizei alarmiert.

  • |Markus Strohmayer

    50-Jähriger könnte auch Feuer gelegt haben

    Am 29. Dezember 2022 kam es zu einer Brandstiftung in der Nähe eines leerstehenden Hauses. Der Mann dürfte auch damit in Verbindung stehen.

  • |Markus Strohmayer

    WEGA angefordert

    Der Mann dürfte extrem aggressiv sein. Zur Einvernahme musste die Spezialeinheit WEGA angefordert werden.

    Es bestand bereits eine Festnahmeanordnung, der Mann lebte in Wien allerdings als U-Boot.

  • |Markus Strohmayer

    Der Verdächtige

    Es handelt sich um einen 50 Jahre alten Polen, der obdachlos gemeldet ist und in Österreich 2020 bereits aufgrund eines Ladendiebstahls amtsbekannt ist.

    In Deutschland kam er von 2001 bis 2018 mit dem Gesetz in Konflikt. Unter anderem Körperverletzung.

  • |Markus Strohmayer

    Delikte auch in Deutschland

    Der Beschuldigte hat offenbar nie versucht, Spuren zu verwischen. In beiden Fällen war er länger vor Ort und trank Alkohol in den Häusern.

    Die Tatorte seien ähnlich, auch deshalb gehe man vom selben Täter aus.

    Der Festgenommene könnte auch in Deutschland für Verbrechen verantwortlich sein. Bei Delikten soll er dort DNA-Spuren hinterlassen haben. 

  • |Markus Strohmayer

    "Surrealer Tatort"

    Auch zur getöteten 31-Jährigen äußert sich die Polizei: Sie erlitt "massive" Stichverletzungen. Der Tatort habe surreal ausgesehen.

  • |Markus Strohmayer

    Verdächtiger blieb mehrere Stunden am Tatort

    Der Pole soll sich nach der Tat mehrere Stunden in dem Haus des Apothekers aufgehalten haben. Unter anderem trank er dort etwas. Er richtete sich bereits eine Tasche her, ließ die dann aber zurück. Genau wie seine eigenen Schuhe, stattdessen flüchtete er schließlich mit Schuhen des Opfers. Auch dessen Geldbörse nahm er mit, schmiss sie aber vor dem Haus weg.
  • |Markus Strohmayer

    Informationen zu Apotheker Heinrich Burggasser

    Der Mann hat sich laut Ermittler Berger noch in der Silvesternacht bei seinen Bekannten gemeldet. Weil er aber am nächsten Tag nicht - wie vereinbart - zum Essen kam, schauten die Freunde nach. Sie fanden ihn mit massiven Kopfverletzungen und Misshandlungsspuren. Seine Waden waren gefesselt.
  • |Markus Strohmayer

    Zwei Fälle geklärt

    Gleich am Beginn wird der Ermittlungserfolg präsentiert: Durch Hinweise aus der Bevölkerung wurden mittlerweile zwei Fälle geklärt.

    Es handelt sich dabei um den Fall der 31-jährigen Mutter in Floridsdorf, die erst am gestrigen Sonntag entdeckt wurde. Sie wurde erstochen. 

    Außerdem wurde offenbar der Apothekermord geklärt. Ein 74-Jähriger war in der Silvesternacht in seinem Haus in der Donaustadt erschlagen worden.

  • |Markus Strohmayer

    Die Pressekonferenz hat begonnen

    Der Landespolizeipräsident in Wien, Gerhard Pürstl (mitte), der stellvertretende Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien, Dietmar Berger (links), und von der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek (rechts), sind eingetroffen. Sie präsentieren alle Neuigkeiten rund um die Ermittlungen.

  • |Markus Strohmayer

    Großer Medienandrang

    Der große Festsaal der LPD ist voll besetzt. Der Medienandrang ist groß.

  • |Markus Strohmayer

    Die Pressekonferenz beginnt in Kürze

    Allein in Wien gab es im Jahr 2023 bereits drei Tötungsdelikte. Wie heute, Montag, bekannt wurde, gab es jetzt aber eine Festnahme. Ein polnischer Obdachloser soll davon zumindest für einen Mord verantwortlich sein: Am gestrigen Sonntag wurde eine tote 31-Jährige in Floridsdorf von ihrem Mann gefunden. 

    KURIER-Reporterin Birgit Seiser ist bei der in Kürze startenden Pressekonferenz vor Ort und wartet auf die ersten Informationen.

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