In den letzten Zügen: Lokalaugenschein auf der U4-Baustelle

In den letzten Zügen: Lokalaugenschein auf der U4-Baustelle
Drei Wochen ist die grüne Linie zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse noch gesperrt. Wie die neue Strecke Form annimmt.

Zwei Meter fehlen noch. Dann haben es Franz und seine Kollegen geschafft. Sie stehen in orangefarbenen T-Shirts und Hosen in der U4-Station Margaretengürtel – und zwar in jenem Bereich, der sonst den Zügen gehört: auf den Schienen.

Mit einem Winkelschleifer, einer langen Eisenstange und ihren schwarz verschmierten Händen hantieren sie an ihnen herum.

Sechs Wochen sind vergangen, seit die Wiener Linien die rund 3,5 Kilometer lange Strecke zwischen Karlsplatz und Pilgramgasse abgeriegelt haben. Mittlerweile scheint es realistisch, dass ab 2. September dort wieder U-Bahnen fahren werden. 

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Denn mittlerweile liegen die 2.500 Betonschwellen wieder an ihrem Platz. Am Großteil von ihnen haben die Bauarbeiter auch schon die Schienen montiert - 8.400 Meter sind es insgesamt. Die letzten richtet Franz und die anderen Männer in Orange gerade ein.

Vorbereitung für Spezialmaschinen

Sie machen die Vorarbeit für die Maschinen - die einige hundert Meter in Richtung der Station Pilgramgasse schon bereit stehen.

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Die Arbeiter richten die Schienen ein.

Dort wird gerade der gelbe Schotterwagen beladen. Ein Bagger, der ebenerdig an der Rechten Wienzeile geparkt ist, schaufelt grauen Schotter in das Gefährt, das auf den Gleisen parkt.

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Der Bagger schaufelt Schotter in den Wagen.

Der Wagen wird später über die Gleise fahren und die noch freien Flächen zwischen den Betonschwellen auffüllen. Die bereits ausgebrachte 20 bis 40 Zentimeter dicke Schotterschicht unter den Gleisen ist nämlich nur die Vorhut.

Noch weiter hinten dröhnt bereits die Gleisstopfmaschine. Sie ist nach dem Schotterwagen an der Reihe: Das Gerät hebt das Gleis und stopft den Schotter darunter. Dabei bringt es die Schienen in ihre finale Position.

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Die Freiräume zwischen den Schwellen müssen noch aufgefüllt werden.

In welcher Lage und Höhe sich diese befindet, geben Markierungen an der Mauer an. Die Maschine bekommt die entsprechenden Daten vorher einprogrammiert.

28 Störungen verhindert

Das hört sich kompliziert an - und ist es auch, wie Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer einräumt. "Die U4-Sanierung ist technisch eines der komplexesten Projekte, das wir in den vergangenen 30 Jahren durchgeführt haben", sagt er.

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Wiener-Linien-Chef Günter Steinbauer und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) vor versammelter Presse.

Rund 12 Millionen Euro sind für die Arbeiten im Abschnitt Karsplatz-Längenfeldgasse veranschlagt. Ingesagmt stecken Stadt Wien und Wiener Linien bis 2024 etwa 335 Millionen Euro in die Modernisierung der U4.

Und die hat sich sich aus Sicht der Wiener Linien bereits bezahlt gemacht. Die Überholung des Westasts zwischen Meidling und Hütteldorf im Jahr 2016 habe bis dato 28 Betriebseinstellungen vermieden, sagt Steinbauer. In dem Abschnitt seien 60 Prozent weniger Kilometer entfallen als davor.

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Auch die Stationen werden renoviert.

Der Grund: In den Bereich wurden Weichen eingebaut. Blockiert eine Schadhafte Garnitur ein Gleis, können nachfolgende Züge so ausweichen.

Erneute Sperre zu Ostern

Neue Weichen sind auch Teil der aktuellen Baustelle: Acht Stück davon wurden unmittelbar vor und nach der Station Pilgramgasse eingebaut. Zwei davon allerdings nur provisorisch: Sie werden an ihrem jetzigen Platz nur im Zuge der Bauarbeiten benötigt, zu Ostern übersiedeln sie an eine Stelle zwischen Kettenbrückengasse und Karlsplatz.

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Arbeiten in der Station Pilgramgasse.

Für die Fahrgäste bedeutet das ein Déjà-vu: Die U4 wird für diese Arbeiten zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse von Karfreitag bis Ostermontag gesperrt.

Die Weichen soll die U4 in dem Bereich zuverlässiger machen. Oder wie es Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) formuliert: "Wir machen die U4 fit für die nächsten Jahrzehnte." Spätestens am ersten Schultag werde die grüne Linie wieder regulär in Betrieb sein, versicherte sie.
 

 

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Damit sich das ausgeht, müssen die Bauarbeiter in den nächsten Tagen noch ordentlich anpacken. Franz und seine Kollegen sind allerdings nicht mehr dabei - sie haben ihren Part mit dem Einrichten der Schienen erledigt. Nächste Woche geht es für sie auf die nächste Baustelle, nach Salzburg.

Das Gleisbett überlassen die Männer den Signal- und Nachrichtentechnikern: Sie werden als nächsten Schritt die Signalanlagen, das Zugsicherungssystem und den Strom anschließen.

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