Holzskulptur vor Lueger-Denkmal entsteht

Holzskulptur vor Lueger-Denkmal entsteht
Die neue Installation vor dem umstrittenen Lueger Denkmal entsteht. Auf Twitter sorgt sie jetzt schon für Polemik.

Es ist eine nicht-enden wollende Diskussion, wenn es um das umstrittene Lueger-Denkmal beim Stubentor geht. Derzeit entsteht eine temporäre Großinstallation aus Holz. Sie soll den ganzen Platz umspannen. Die Stadt entschied sich nämlich dazu, die Statue des früheren Wiener Bürgermeisters und Antisemiten Karl Lueger (1844 bis 1910) nicht zu entfernen, sondern in einen künstlerischen Kontext zu stellen. Während die derzeitige Installation nur temporär sei, soll die permanente Kontextualisierung im Herbst 2023 folgen.

Die Installation "Lueger temporär" wird von Nicole Six und Paul Petritsch gestaltet. "Die temporäre Installation ist ein wichtiger Schritt, den Platz als lebendigen Mahn- und Lernort gegen Antisemitismus und politischen Populismus zu gestalten", meinte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) bei der Präsentation des Modells der Installation. Gemeinsam mit KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) wird die Installation ermöglicht.

Auf Twitter wird die Installation als zu teuer und zu groß kritisiert. Das gesamte Areal des Platzes wird verbaut mit 25 Meter Breite und 13 Meter Höhe. Die Kosten betragen 100.000 Euro.

Im Herbst soll es dann einen geladenen Wettbewerb mit 15 Künstlerinnen und Künstlern zur permanenten Kontextualisierung geben, mit einem Budget von 500.000 Euro ausgestattet. Hierfür erarbeitet zunächst eine Kommission die inhaltlichen Rahmenbedingungen. Das Siegerprojekt dieses Bewerbs soll im Frühjahr 2023 präsentiert werden, wobei man für den Bau Herbst desselben Jahres anstrebt.

Zuletzt hatte die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus in Österreich (Licra) in Person von Co-Präsident Benjamin Kaufmann eine Entfernung des Denkmals und Neuaufstellung im musealen Kontext gefordert. Zuvor hatte es auch einen Offenen Brief namhafter Holocaustüberlebender wie Nobelpreisträger Eric Kandel und Schriftsteller Georg Stefan Troller gegeben, in dem eine Entfernung gefordert wurde - eine Forderung, der sich auch die Wiener Grünen anschlossen.

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